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Wirtschaft: T-Online startet in ungünstigem Umfeld - Börsengang könnte zum Flop werden

Wenn die Umfrageergebnisse zutreffen, hat die Deutsche Telekom eine erfolgreiche Werbekampagne gefahren. Jeder fünfte Deutsche möchte angeblich T-Online-Aktien erwerben.

Wenn die Umfrageergebnisse zutreffen, hat die Deutsche Telekom eine erfolgreiche Werbekampagne gefahren. Jeder fünfte Deutsche möchte angeblich T-Online-Aktien erwerben. Doch ausgerechnet wenige Tage vor Beginn sieht das Börsenumfeld wenig erfreulich aus. Angesichts der jüngsten Kurseinbrüche bei den Technologiewerten, soll die Telekom nach Berichten der "Financial Times" ihre Preisvorstellungen für die kommende T-Online-Aktien bereits nach unten revidiert haben. Statt der noch zu Wochenbeginn angeblich angestrebten Preisspanne von 35 bis 50 Euro sollen jetzt nur noch zwischen 30 und 40 Euro vorgegeben werden.

Man werde mit Sicherheit alle marktrelevanten Daten in die Preisspanne einfließen lassen, sagte ein Sprecher der Telekom. Er wollte aber nicht bestätigen, dass die Preisspanne heruntergesetzt wurde. Auch eine Verschiebung des Börsengangs zu einem günstigeren Zeitpunkt stehe nicht zur Disposition. Man könne nicht wegen einer "kleinen Delle" in der Entwicklung alles verschieben. Doch der Börsengang könnte zum Flop werden. Bruno Hidding von Hoppenstedt Research warnt, bei der wackeligen Marktsituation könne schnell etwas schief gehen, etwa wenn der Preis der Aktie zu hoch angesetzt würde.

Die Telekom will ab 17. April rund neun Prozent der T-Online-Anteile an die Börse bringen und damit einen zweistelligen Milliardenbetrag einnehmen. Am Montag will Konzernchef Ron Sommer die Preisspanne bekannt geben, aus der dann je nach Zeichnungsverhalten der Anleger der Ausgabepreis ermittelt wird. In den vergangenen Wochen erlebten mehrere neue Internet-Werte einen frostigen Empfang auf dem Wertpapiermarkt und fielen wie Lycos Europe oder World Online klar hinter den Ausgabepreis zurück.

Frank Rothauge, Analyst bei Sal. Oppenheim, hält eine Spanne von 25 bis 30 Euro für angemessen. Dabei sei die gegenwärtige Börsenflaute noch nicht berücksichtigt. Er rät Privataktionären deshalb, die Order zu limitieren und gegebenenfalls später nachzukaufen. Als größer Onlinedienst Europas mit fünf Millionen Kunden gilt T-Online als ein Schwergewicht unter den Internet-Anbietern. Von ihrer Bewertung her kann es T-Online leicht mit einem Chemiekonzern wie Bayer (Börsenkapitalisierung: 34 Milliarden Euro) aufnehmen. Doch im Gegensatz zu Bayer verdiente T-Online im vergangenen Jahr nicht eine müde Mark. "Mit Internetfirmen wird unheimlich viel Wachtumspotenzial eingekauft", sagt Rothauge.

vis

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