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Wirtschaft: Täglich voller Einsatz

Sie retten Menschen, löschen Brände oder pumpen überflutete Keller leer – Feuerwehrleute sind gesucht.

Üben für den Ernstfall, das ist für Partick Konitzer ein wichtiger Teil seiner Ausbildung bei der Berliner Feuerwehr. Nach dem Realschulabschluss und vier Jahren Dienst bei der Bundeswehr hat Patrick Konitzer zunächst Rettungssanitäter gelernt. Das hilft ihm nun bei der Berufsfeuerwehr, wo die Ausbildung zum Rettungssanitäter in den Lehrplan integriert ist.

Kürzlich war eine abgeschlossene Berufsausbildung Voraussetzung, um Feuerwehrmann werden zu können. Da es zu wenig Nachwuchs gibt, bekommen jetzt auch Bewerber ohne Ausbildung eine Chance. „Wer direkt nach der Schule zu uns kommt, durchläuft zunächst eine 18-monatige Stufenqualifizierung“, sagt Peter Sommer von der Berliner Feuerwehr. Auf dem Stundenplan stehen auch Elektro- und Installationstechnik.

Egal, ob Direkteinstieg oder Stufenqualifizierung: Wer die Ausbildung bei einer der rund 100 Berufsfeuerwehren macht, wird Beamter. Sie brauchen einen Hauptschulabschluss, dürfen nicht älter als 31 Jahre und nicht kleiner als 1,65 Meter sein. Außerdem brauchen sie ein Schwimmabzeichen in Silber.

Später sind Feuerwehrleute angehalten, regelmäßig Sport zu treiben. „Den schweren Kombispreizer sicher zu handhaben, mit dem man sogar Bahnwaggons anheben kann, verlangt einiges an Ausdauerkraft“, sagt Patrick Konitzer. Neben den formalen Zugangskriterien müssen angehende Feuerwehrmänner ein Auswahlverfahren bestehen. Dazu gehören Auswahlgespräche und eine Potenzialanalyse, bei der die intellektuellen Fähigkeiten ermittelt werden. Auch Bewerber, die direkt von der Schule kommen, müssen zum Auswahltest. Ihre Eignung soll sich zudem während der 18-monatigen Stufenqualifizierung zeigen. Wer die Auswahltests oder die Qualifizierung besteht, kann den zweijährigen Vorbereitungsdienst für die mittlere feuerwehrtechnische Laufbahn beginnen.

„Der Beruf des Feuerwehrmannes ist im höchsten Maße fordernd“, sagt Peter Sommer. Bewerber müssten ihr Leben für den Schutz anderer riskieren und extreme Belastungen aushalten. Zum Job gehören Feiertagsdienste und Nachtschichten. „Man sollte sich fragen, ob man das dauerhaft leisten kann.“ Die 18-monatige Stufenqualifizierung wird mit rund 300 Euro netto vergütet.

Während der Ausbildung erhalten Lehrlinge Anwärterbezüge, in Berlin ab 863,45 Euro, je nach Familienstand und Kindern gibt es mehr. Nach bestandener Laufbahnprüfung beginnt das Beamtenverhältnis auf Probe, das nach der Besoldungsgruppe A7 vergütet wird. Nach drei Jahren folgt die Verbeamtung auf Lebenszeit. Mit fünf Jahren Berufserfahrung können sich Feuerwehrmänner für den gehobenen Dienst bewerben und zum Beispiel eine Feuerwache leiten.

Alternativ zur Berufsfeuerwehr kann man eine Ausbildung bei einer Werkfeuerwehr machen. Die gibt es etwa an Flughäfen, Kraftwerken oder bei Chemiekonzernen. „Wer sich später auf eine Stelle bei der Werkfeuerwehr eines Flughafen bewirbt, hat natürlich Vorteile, wenn er seine Ausbildung auch auf einem Flughafen gemacht hat“, sagt Thomas Rebbem von der Industrie- und Handelskammer Köln. Bei der Berliner Feuerwehr ist die Einstellung von ausgebildeten Werksfeuerwehrleuten nach wie vor nicht vorgesehen ist, in Nordrhein-Westfalen dagegen ist die Ausbildung gleichgestellt. dpa

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