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Wirtschaft: Tarifkonflikt bei Easyjet in Schönefeld Billigflieger will höhere Einkommen nicht zahlen

Berlin - Bei Easyjet in Berlin-Schönefeld zeichnet sich ein neuer Tarifkonflikt ab. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat zum Ende des Jahres den Gehaltstarifvertrag für die rund 240 in Schönefeld ansässigen Stewardessen und Stewards gekündigt.

Berlin - Bei Easyjet in Berlin-Schönefeld zeichnet sich ein neuer Tarifkonflikt ab. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat zum Ende des Jahres den Gehaltstarifvertrag für die rund 240 in Schönefeld ansässigen Stewardessen und Stewards gekündigt. „Dann endet die Friedenspflicht“, sagte Verdi-Sekretär Holger Rössler am Mittwoch. Und da fast 90 Prozent der Flugbegleiter Mitglied der Gewerkschaft seien, sehe er der Auseinandersetzung zuversichtlich entgegen.

Im vergangenen Jahr hatte Verdi erstmals einen Vergütungstarif für die Schönefelder Flugbegleiter durchgesetzt. Dieser Vertrag sieht vier Stufen vor, in denen je nach Betriebszugehörigkeit die Einkommen festgelegt sind. In der zweiten Stufe, die bis zum 21. Monat läuft, gibt es inklusive Schichtzulagen 2200 Euro brutto. Vom 22. Monat an erhöht sich das Einkommen auf 2288 brutto und steigt dann schließlich in Stufe 4 (vom 37. Monat) auf rund 2500 Euro.

Easyjet lässt nun zu Ende Oktober die Verträge von 29 Flugbegleitern auslaufen – alles Verträge über 21 Monate. „Befristete Arbeitsverträge sind Bestandteil des Tarifabkommens bei Easyjet. Als verantwortungsvoller Arbeitgeber versetzt Easyjet nach der Standortschließung in Madrid Personal an Standorte im gesamten Netzwerk, einschließlich Berlin“, teilte das Unternehmen dazu mit. Für das kommende Frühjahr würden wieder freie Stellen ausgeschrieben.

„Die haben uns ganz klar erklärt, dass die Leute nicht über die Stufe 2 hinauskommen sollen“, sagte Rössler dazu. Die Konsequenz für Verdi ist die Überarbeitung des Gehaltsmodells: Die ersten beiden Gehaltsstufen sollen abgeschafft und die Flugbegleiter nach der Probezeit gleich in Stufe 3 eingruppiert werden. Darüber kann es dann Anfang nächsten Jahres zum Streit und womöglich Streik kommen. alf

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