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Tarifkonflikt am Bau

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Tarifkonflikt: IG Bau streikt in Niedersachsen

Nach dem Scheitern der Tarifeinigung am Bau haben in Niedersachsen erste Warnstreiks begonnen. Nach der Ablehnung des Schlichterspruchs durch die Arbeitgeber wollen die Gewerkschaften Stärke demonstrieren.

Nach dem Scheitern der Tarifeinigung am Bau haben in Niedersachsen erste Warnstreiks begonnen. Mehrere hundert Arbeiter hätten daran teilgenommen, berichtete ein Sprecher der Gewerkschaft IG Bau. Die Gewerkschaft will damit den Druck auf die Unternehmen erhöhen. "Wir hoffen, dass die Arbeitgeber noch zur Vernunft kommen", sagte IG Bau-Regionalleiter Eckhard Stoermer. Die Warnstreiks sollten auch zeigen, was passieren würde, wenn es "bei diesem herrlichen Bauwetter" zu flächendeckenden Streiks kommen würde. Die Aktionen sollen in den nächsten Tagen weitergehen. Bis zum Beginn der Urabstimmung am kommenden Mittwoch soll in der nächsten Woche "noch ein Schlag zugelegt werden", sagte Stoermer.

Die Baugewerbeverbände in Niedersachsen und Schleswig-Holstein hatten - anders als die Bauindustrie - den Mitte Mai erreichten Schlichterspruch für die bundesweit gut 700.000 Beschäftigten am Bau abgelehnt und damit die Tarifeinigung gekippt. In Niedersachsen arbeiten rund 70.000 Beschäftigte in der Baubranche, in Schleswig-Holstein 20.000. Die Arbeitgeber kritisierten vor allem die Höhe des Abschlusses. Die Urabstimmung über einen Streik in beiden Ländern soll vom 13. bis 15. Juni laufen. Ab 18. Juni könnten reguläre Streiks folgen.

Arbeitgeber lehnten Schlichterspruch ab

Um einen Arbeitskampf noch zu verhindern, müssten die Arbeitgeber des Baugewerbes in beiden Bundesländern dem Schlichterspruch zustimmen. Der sah zum 1. Juni ein dauerhaftes Einkommensplus von 3,1 Prozent vor. Hinzu sollte eine auf zehn Monate befristete Anhebung um 0,4 Prozent kommen. Darauf folgen sollten zwei weitere dauerhafte Erhöhungen zum 1. April 2008 um 1,5 Prozent sowie nochmals um 1,6 Prozent zum 1. September 2008. Von April 2008 bis März 2009 sollten die Unternehmen außerdem einen Zuschlag von 0,5 Prozent zahlen.

Zudem sollte westdeutschen Betrieben in schwieriger Wirtschaftslage durch eine Öffnungsklausel ermöglicht werden, den Tariflohn per Haustarifvertrag um bis zu 8 Prozent zu senken. Stoermer verwies vor allem auf diese Klausel, mit der man den Arbeitgebern bereits sehr weit entgegen gekommen sei. (mit dpa)

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