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Tarifkonflikt: Tiefensee erwartet längere Vermittlung bei der Bahn

Bei der Vermittlung im Bahn-Tarifkonflikt erwartet Bundesverkehrsminister Tiefensee keine schnellen Ergebnisse. Man solle die beiden Moderatoren, Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf, nicht unter Zeitdruck setzen.

Die Moderation im Streit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführer-Gewerkschaft GDL wird nach Ansicht von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee keine schnellen Ergebnisse bringen. "Die Vermittlung wird ihre Zeit brauchen. Sie kann leicht bis in den September gehen", sagte Tiefensee (SPD) der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die vermittelnden CDU-Politiker Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler dürften nicht unter Zeitdruck gesetzt werden. Mit Edmund Stoiber und Guido Westerwelle zeigten unterdessen zwei Parteichefs Verständnis für die Forderung der Lokführer nach mehr Geld.

"Ich glaube, dass die Lokführer darauf hinweisen wollen, dass sie im Laufe der letzten Jahre und Jahrzehnte, gemessen an ihrer Verantwortung einfach eine zu geringe Bezahlung bekommen haben", sagte der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Stoiber im ZDF-Sommerinterview. Die Forderung nach 31 Prozent mehr Geld sei nicht durchsetzbar. Er sei sicher, dass die Vermittler eine Lösung finden würden. FDP-Chef Westerwelle sagte im ARD-Sommerinterview, er könne gut verstehen, "wenn Lokführer, die schließlich in der Schicht hart arbeiten, die hoch qualifiziert sein müssen und die für viele, viele Menschen Verantwortung tragen, nicht mit 1500 Euro am Schluss des Monats nach Hause kommen wollen".

Keine Streiks während der Vermittlung

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) fordert einen eigenständigen Tarifvertrag und 31 Prozent höhere Einkommen. Die Bahn lehnt das kategorisch ab. Mit der Vermittlung, die in den nächsten Tagen beginnen soll, sind mögliche Lokführer-Streiks vorerst vom Tisch.

Wegen der Forderung nach einem eigenständigen Tarifvertrag gibt es auch Streit zwischen der GDL und der Gewerkschaft Transnet, die von der Bahn als Tarifpartei akzeptiert wird. Transnet-Chef Norbert Hansen warf der GDL vor, eine Zersplitterung der Bahn-Beschäftigten zu riskieren. "Der Friede ist nachhaltig gestört." Transnet habe inzwischen rund 700 Mitglieder an die GDL verloren. Zugleich seien 200 Lokführer und anderes Personal von der GDL zu Transnet gewechselt. (mit dpa)

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