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Tarifstreit: Transnet und GDBA wollen ebenfalls mehr Geld von der Bahn

Nach der Verständigung auf neue Verhandlungen bei der Bahn wollen die Gewerkschaften weitere Einkommenszuwächse durchsetzen. Transnet und GDBA hatten bereits eine Einigung von 4,5 Prozent mehr Gehalt erzielt.

Transnet-Chef Norbert Hansen sagte der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung": "Wir haben jetzt die Chance, gemeinsam so viel wie möglich herauszuholen." Erwartet würden Verbesserungen, die über das bereits vereinbarte Einkommensplus von 4,5 Prozent hinausgingen, sagte er im RBB-Inforadio. Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Manfred Schell, sagte im Nachrichtensender N24, in den anstehenden Verhandlungen gehe es um "namhafte Zuwächse insbesondere im Entgelt und Verbesserungen bei der Arbeitszeit".

Hansen sagte, Einkommenszuwächse für die Beschäftigten bedeuteten nicht zwangsläufig höhere Ticketpreise. Personalkosten seien der mit Abstand geringste Teil der Produktionskosten. "Das ist minimal, was hier über die Fahrpreise weitergegeben werden müsste." Der Transnet-Chef bekräftigte im Deutschlandradio Kultur, man habe sich vorgenommen, dass es bei den Verhandlungen mit der Bahn nicht zu einem Tarifwettlauf der Gewerkschaften kommen dürfe.

Verhandlungen unter Federführung der GDL

Die Bahn sowie Transnet, GDBA und GDL hatten sich mit den Vermittlern Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf auf ein Verfahren verständigt, um bis zum 30. September ohne Streiks eine Lösung im Tarifstreit zu suchen. Die Lokführergewerkschaft GDL bekommt demnach die Federführung für Verhandlungen über Entgelte und Arbeitszeiten für Lokführer, muss sich aber mit Transnet und GDBA abstimmen, die über die Entgeltstrukturen der restlichen Beschäftigten verhandeln.

Bahnchef Hartmut Mehdorn hatte bereits in der vergangenen Woche gewarnt, den "wirtschaftlichen Erfolg nun zu konsumieren oder zu verteilen". Schon für den geltenden Abschluss mit Transnet und GDBA mit einem Einkommenszuwachs von 4,5 Prozent sei der Konzern an die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren gegangen. Er koste jährlich 250 Millionen Euro. (mit dpa)

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