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Wird er schlichten? Horst Köhler ist als Schlichter zwischen Lufthansa und Ufo im Gespräch.

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Tarifstreit zwischen Lufthansa und Ufo: Köhler als Schlichter im Gespräch

Die Gewerkschaft Ufo gibt sich weiterhin kämpferisch: Sollte es im Schlichtungsverfahrern zu keiner Einigung kommen, könne man "sehr lange" durchhalten, droht ihr Vorsitzender Baublies. Unterdessen gibt es Gerüchte über die mögliche Person des Schlichters.

Auch nach der Einigung auf eine Schlichtung im Tarifstreit mit der Lufthansa gibt sich die Flugbegleitergewerkschaft Ufo kämpferisch. „Wir haben 20 Jahre Mitgliedsbeiträge angespart“, sagte der Ufo-Vorsitzende Nicoley Baublies dem Magazin „Focus“. Insofern könne die Gewerkschaft den Arbeitskampf „sehr lange“ durchhalten, sollte es zu keiner Lösung kommen. Als möglicher Schlichter ist dem „Spiegel“ zufolge in Ufo-Kreisen Exbundespräsident Horst Köhler im Gespräch.

Baublies wollte dies am Sonntag nicht dementieren. Köhler sei zurzeit aber nicht näher dran am Amt des Schlichters als andere Kandidaten. Der ehemalige Bundespräsident sei ein „ausgewogen denkender Mensch“. Die Ufo werde sich in den kommenden zwei Tagen intern beraten und dann mit der Lufthansa reden. Wenn es ideal laufe, könne am Mittwoch ein Name genannt werden.

Im „Focus“ forderte Baublies die Lufthansa auf, die von der Gewerkschaft vorgelegten Vorschläge für Einsparungen zu prüfen. Mit diesen könne die Airline acht Prozent oder 72 Millionen Euro Personalkosten jährlich einsparen.

Parallel zu der vereinbarten Schlichtung könnte es zu einer Art Mediationsverfahren kommen. Hierzu sagte Baublies, in der Schlichtungsvorvereinbarung gebe es einen Passus, wonach auch Fragen gelöst werden müssten, die nicht der Schlichtung unterworfen seien. Dazu zählten strittige Punkte bei der für 2013 erwarteten internen Billigtochter „Direct4U“. Diese könnten zum Knackpunkt werden, das Ganze werde „kein Selbstläufer“.

Ein Lufthansa-Sprecher wollte all das nicht kommentieren. Lufthansa und Ufo hatten sich am Freitag nach dem heftigsten Streik in der Geschichte der größten deutschen Fluggesellschaft auf eine Schlichtung geeinigt. Der eintägige Ausstand der Flugbegleiter war in der Nacht auf Samstag beendet worden. Währenddessen hatte die Lufthansa weit mehr als die Hälfte ihrer Flüge streichen müssen, mehr als 100 000 Reisende waren betroffen.

In Frankfurt hatte die Fluggesellschaft einige hundert Hotelbetten organisiert. Dort seien Passagiere untergebracht worden, deren Flüge sich auf Samstagvormittag verspätet hätten, sagte ein Sprecher. (dpa)

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