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Tarifverhandlungen: IG Metall droht mit Warnstreiks

Begleitet von Protesten hat die dritte Tarifrunde für die rund 85.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie begonnen. Die IG Metall will zu Streiks aufrufen, sollte ein Angebot ausbleiben.

Essen - Zum Auftakt der Gespräche versammelten sich laut IG Metall rund 350 Stahlkocher am Verhandlungsort, um der Gewerkschaftsforderung nach sieben Prozent mehr Lohn Nachdruck zu verleihen. Falls die Arbeitgeber auch in der dritten Verhandlungsrunde kein Angebot vorlegen, will die IG Metall nach eigenen Angaben bereits an den kommenden Tagen Warnstreiks initiieren.

"Wir sind auf Warnstreiks vorbereitet", sagte ein Gewerkschaftssprecher vor Verhandlungsbeginn. Die Friedenspflicht in der Branche war Ende August abgelaufen; dem IG-Metall-Sprecher zufolge könnten erste Warnstreiks noch in dieser Woche stattfinden. Die Arbeitgeber hatten die Gehaltsforderung für die Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen bereits Mitte August als "maßlos" zurückgewiesen. In den drei Bundesländern arbeitet die große Mehrzahl der Stahl-Beschäftigten bundesweit; für die Mitarbeiter der Branche in Ostdeutschland und im Saarland finden jeweils getrennte Verhandlungen statt.

Die Gewerkschaft strebt einen Gehalts-Tarifvertrag mit zwölf Monaten Laufzeit an; zusätzlich will sie eine neue Tarifvereinbarung "Perspektive für Beschäftigung und altersgerechtes Arbeiten" abschließen. Der Gewerkschaft zufolge sind heute bereits knapp 30 Prozent der Stahl-Beschäftigten mehr als 50 Jahre alt - in der Gesamtwirtschaft liegt dieser Anteil unter 20 Prozent. (tso/AFP)

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