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Wirtschaft: Taschen: Diese Dinger halten dicht Die Firma Ortlieb stellt wetterfeste Klassiker her

Der englische Regen ist schuld: Ohne ihn gäbe es die Fahrradtaschen der Firma Ortlieb vermutlich gar nicht. Als der 19-jährige Hartmut Ortlieb im Frühjahr 1981 über die Insel radelt, lernt seine Ausrüstung schwimmen: Schlafsack, Zelt und T-Shirts, alles wird nass.

Der englische Regen ist schuld: Ohne ihn gäbe es die Fahrradtaschen der Firma Ortlieb vermutlich gar nicht. Als der 19-jährige Hartmut Ortlieb im Frühjahr 1981 über die Insel radelt, lernt seine Ausrüstung schwimmen: Schlafsack, Zelt und T-Shirts, alles wird nass. Das soll ihm nicht noch mal passieren. Zurück in Nürnberg bastelt er an der Nähmaschine aus einer LKW-Plane die erste wasserdichte Radtasche. Ein Jahr später macht er sich selbständig.

„Das hört sich nach einer PR-Geschichte an“, sagt Unternehmenssprecher Christoph Schleidt, „aber es war wirklich so.“ Die ersten Ortlieb-Taschen sind nicht schön, aber stabil. Schnell wird Ortlieb zum Geheimtipp in der Outdoor-Szene. Den Durchbruch bringt eine besondere Technik, mit der sich die Nähte wasserdicht verschweißen lassen.

Mittlerweile produzieren 100 Mitarbeiter im fränkischen Heilsbronn 300 unterschiedliche Taschen. Die sind dicht, aber teuer: Der „Back-Roller-Classic“ kostet 109,95 Euro, bei Aldi Süd sind derzeit wasserdichte Taschen für nur 7,99 Euro zu haben. Angst vor der Konkurrenz hat die Firma nicht: „Vielfahrer landen immer bei uns“, sagt Schleidt. Zu überzeugend seien Qualität und Service.

Fragt man, wie die Geschäfte laufen, dann hält die Firma so dicht wie ihre Taschen. Bei den Kunden ist Ortlieb äußerst beliebt: „Die Taschen sind wasserdicht und langlebig, das schätzen unsere Kunden sehr“, sagt Jens Kreklau vom Outdoor-Großhändler Globetrotter.de. Auf Radforum.de sammeln die Taschen Bestnoten. 97 Prozent positive Bewertungen allein für den „Back-Roller-Classic“.

Auch Profis, wie die Berliner Radkuriere, schwören auf Ortlieb. „Das war die erste Tasche, die was taugt“ sagt Thomas Kagermeier von Spinning Wheelz. „Wenn Sie eine Ortlieb-Tasche in den See werfen, wird nichts nass.“ Das merkte auch der deutsche Abenteurer Axel Brümmer: Als seine Dschunke sank, ging die Ladung verloren. Nur die Ortlieb-Packsäcke stiegen an die Meeresoberfläche. Ihr Inhalt war trocken. jte

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