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Wirtschaft: Taxifahrer freuen sich auf Kundschaft

Berlin – Berlin bereitet sich auf den Arbeitskampf bei der Bahn vor. Nachdem sich die Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) für einen unbefristeten Streik ausgesprochen hatten, könnte in den kommenden Tagen auch die S-Bahn betroffen sein.

Berlin – Berlin bereitet sich auf den Arbeitskampf bei der Bahn vor. Nachdem sich die Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) für einen unbefristeten Streik ausgesprochen hatten, könnte in den kommenden Tagen auch die S-Bahn betroffen sein.

Die S-Bahn rät ihren Fahrgästen zunächst bis Dienstagmittag abzuwarten, und sich dann telefonisch bei der Kundenbetreuung zu informieren. „Fast 500 der 900 S-Bahnfahrer sind bei uns organisiert“, hieß es von der GDL. Mindestens 24 Stunden vor Streikbeginn wolle man die S-Bahn aber über einen möglichen Ausstand informieren. Täglich befördert die S-Bahn rund eine Million Menschen, insbesondere Pendler aus dem Berliner Umland sind häufig auf die Regional- und S-Bahnen angewiesen.

Von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), die das U-Bahnnetz sowie Busse und Straßenbahnen betreiben, hieß es am Montag, sie könnten die S-Bahn nicht ersetzen. Einige Stationen im Umland seien im Falle eines Ausstandes nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. „Erkner ist bei einem Streik abgeschnitten“, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Dort würden nur noch Fahrrad oder Auto helfen. Bei der BVG rechnet man vor allem bei den U-Bahnlinien U2 und U5 mit zehntausend zusätzlichen Fahrgästen. „Aber das ist zu schaffen“, sagte Reetz. Mit Lautsprecherdurchsagen wolle man Fahrgäste vor bestreikten S-Bahnlinien warnen. Wer sich im Internet informieren will, solle im Falle einer Arbeitsniederlegung die Verkehrsmitteloption S-Bahn „wegklicken“. Bei den meisten Strecken innerhalb Berlins müssten Fahrgäste oft nicht mehr als 20 Minuten zusätzliche Fahrzeit einplanen.

Auf mehr Kundschaft freuen sich die rund 15 000 Taxifahrer Berlins. „Wir werden verstärkt Bahnhöfe anfahren“, sagte Bernd Dörendahl von der Berliner Taxi-Innung. Vom Streik profitieren jedoch vor allem die Kollegen im Brandenburger Umland, die Berufspendler aus dem Speckgürtel zur Arbeit in die Berliner Innenstadt fahren könnten: Berliner Taxis dürften etwa am Bahnhof Erkner nicht auf Kunden warten. Branchenverbände rechnen damit, dass Brandenburger Taxis verstärkt für längere Fahrten genutzt werden.

Erst im Juli hatten viele Berliner rat- und hilflos auf den Bahnsteigen gestanden. Die S-Bahn hatte ihre Kunden nicht ausreichend über die Warnstreiks der Zugführer informiert. Einige Fahrgäste kauften sich gar einen Fahrschein und merkten erst auf dem Bahnsteig, dass keine Züge fuhren. Hannes Heine

Informationen gibt es unter www.fahrinfo-berlin.de. Die S-Bahn ist unter 030/ 297 - 43333 zu erreichen

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