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Wirtschaft: Telecom Italia fusioniert mit Olivetti Konzernmutter Pirelli will

einfache Unternehmensstrukturen

Mailand (ruf). Die Telecom Italia wird bis zum Sommer vollständig mit der Holdinggesellschaft Olivetti fusioniert. Dies gab TelecomItalia-Chef Marco Tronchetti Provera vor Analysten in Mailand bekannt. Mit der Fusion sollen die Kontrollstrukturen zwischen dem Reifen- und Kabelkonzern Pirelli und der Telecom Italia vereinfacht werden. Derzeit gibt es sechs Zwischenholdings. Außerdem sollen die Schulden von Olivetti und Telecom Italia so leichter gesenkt werden.

Mit der Aktion wird jedoch der bislang große Einfluss Pirellis bei der Telecom Italia geschwächt: Der Reifen- und Kabelkonzern hält 50,4 Prozent an der Holdinggesellschaft Olimpia, die ihrerseits 27,8 Prozent von Olivetti kontrollierte. Olivetti wiederum hält 55 Prozent an der Telecom Italia. Durch die Fusion Olivetti-Telecom Italia sinkt der Anteil der Zwischenholding Olimpia an der neuen Telecom Italia auf 14 bis 15 Prozent.

Wie schon oft zuvor in der Geschichte der Telecom Italia ist auch das neueste Mailänder Finanzmanöver umstritten. Die geplante Fusion stößt auf die Proteste der Kleinaktionäre und der Hedge-Fonds. Sie wehren sich gegen den von Telecom-Italia-Chef Tronchetti Provera angekündigten Aktientausch, mit dem die Olivetti-Telecom-Italia-Fusion abgewickelt werden soll. Eine Telecom-Italia-Aktie soll demnach für sieben Olivetti-Aktien gehandelt werden. Schon zuvor hatte etwa der Liverpool-Hedge-Fonds damit gedroht, keinen Tausch annehmen zu wollen, bei dem nicht mindestens ein Aktienverhältnis von eins zu 20 zugrunde gelegt werde.

Telecom-Italia-Aktionäre sind beunruhigt: Denn nach der Fusion mit Olivetti steigen die Netto-Schulden der neuen Telecom Italia von 18 Milliarden auf 40 Milliarden Euro. Tronchetti Provera versuchte gestern, Skeptiker zu beruhigen: Ein Kreditspritze von 15,5 Milliarden Euro soll die Transaktion finanziell abfedern. Davon sollen neun Milliarden dazu verwendet werden, Olivetti-Aktionäre auszuzahlen, mit weiteren 6,5 Milliarden Euro sollen fällige Zahlungen in den kommenden 18 Monaten finanziert werden.

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