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Wirtschaft: Telefonanschluss kostet bald zwei Euro mehr Regulierungsbehörde erlaubt

der Telekom Preiserhöhungen

Berlin (vis). Schon bald könnte ein analoger Telefonanschluss bei der Deutschen Telekom um zwei Euro teurer werden. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post teilte am Mittwoch mit, dass sie der Telekom Preiserhöhungen im Bereich der Anschlüsse genehmigen will. Ende Juli will sie dazu endgültig entscheiden. Erwartet wird, dass die Telekom dann sehr schnell einen Antrag auf Erhöhung der Anschlussgebühr stellen wird, der bereits bis zum Herbst genehmigt werden könnte. Derzeit kostet ein analoger Standardanschluss 13,72 Euro im Monat. „Der Regulierer hat uns mehr Spielraum für Preismaßnahmen gegeben“, sagte ein Sprecher der Telekom. Über den Zeitpunkt und die Höhe möglicher Preiserhöhungen wollte er sich jedoch nicht äußern.

An einer Erhöhung der Anschlussgebühr wird die Deutsche Telekom aber nicht vorbeikommen. Zum einen erwirtschaftet die Telekom im Bereich der Anschlüsse ein Defizit, das ausgeglichen werden muss. Zum anderen sitzt dem Bonner Unternehmen die EUKommission im Nacken. Sie beklagt, dass die Telekom von ihren Endkunden zu wenig und von ihren Wettbewerbern zu viel für einen Anschluss verlangt – und damit den Wettbewerb auf diesem Markt behindere. Bei dem bestehenden Defizit hieße das also: Die Preise für Endkunden müssen rauf.

Die Regulierungsbehörde hat diesen Weg nun freigemacht. Zugrunde liegt der Entscheidung ein kompliziertes Price-Cap-Verfahren (siehe Lexikon, Seite 20), das für einen Warenkorb von Produkten einen Preiserhöhungsspielraum bis zum Ende des Jahres 2004 vorgibt. Sinnvoll ist für die Telekom im Moment nur die Erhöhung eines der Produkte: der Grundgebühr für einen analogen Anschluss. In dem jetzt gegebenen Rahmen darf sie den Preis um zwei Euro anheben. Betroffen wären knapp 29 Millionen Kunden. An den Preisen für die zehn Millionen privaten ISDN-Anschlüsse darf die Telekom jedoch derzeit nichts ändern.

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