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Wirtschaft: Telefonieren wird so billig wie nie zuvor

BONN (aho).Die Deutschen können im kommenden Jahr so günstig telefonieren wie noch nie.

BONN (aho).Die Deutschen können im kommenden Jahr so günstig telefonieren wie noch nie.Die Regulierungsbehörde genehmigte am Freitag die neuen Tarife der Telekom.Danach sinken die Preise für Fern- und Regionalgespräche um bis zu 63 Prozent.Gleichzeitig gingen die Konkurrenten in die Offensive: Otelo und Teldafax kündigten an, die Gebühren um rund 60 Prozent zu senken.Bereits Anfang der Woche hatte der größte Herausforderer des Ex-Monopolisten, Mannesmann Arcor, mitgeteilt, die Telekom um bis zu 50 Prozent unterbieten zu wollen.

Von Januar an kosten bei der Telekom Ferngespräche über 50 Kilometer tagsüber zwischen 9 und 18 Uhr nur noch 36 Pfennig pro Minute, Regionalgespräche bis 50 Kilometer nur 24 Pfennig.In der übrigen Zeit und am Wochenende verlangt die Telekom 12 Pfennig für Fern- und Regionalgespräche und 6 Pfennig zwischen 2 und 5 Uhr morgens.Noch günstiger schneiden ISDN-Kunden ab.Ihnen knöpft der Fernsprechriese tagsüber für Fern- und Regionalgespräche nur noch 24 Pfennig pro Minute ab, in der Nebenzeit sogar nur 12 Pfennig.Ein dreiminütiges Gespräch zwichen München und Hamburg kostet damit statt 97 Pfennig künftig nur noch 36 Pfennig.Unverändert bleiben die Ortsgespräche, bei denen die Telekom bislang kaum Wettbewerb spürt.

Der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation, Klaus Dieter Scheuerle, begründete die Entscheidung "mit Blick auf die Verbraucherinteressen".Ein mögliches Preisdumping liege nicht vor, Kritik an den günstigeren Gebühren für ISDN-Kunden sei nicht gerechtfertigt.Sie hätten durchschnittlich höhere Fernsprechrechnungen und daher sei ein größerer Rabatt zu verantworten, heißt es in der Behörde.Mit ihrer Preisoffensive will die Telekom Marktanteilsverluste wieder wettmachen, die ihr der Wettbewerb seit Anfang des Jahres beschert hat.Telekom-Chef Ron Sommer hatte den Verlust bei Ferngesprächen kürzlich auf 25 Prozent beziffert.Branchenkenner bezweifeln diese Angaben allerdings.

Der Postbenutzer-Verband hält die Telekom weiterhin für zu teuer.Die Abwanderung der Kunden würde dadurch nicht gestoppt.Den Verbrauchern sei zu empfehlen, Orts- und Nahgespräche über die Telekom abzuwickeln.Regionale Gespräche sollten sie aber über die privaten Anbieter führen, die deutlich billiger seien.

Weitere Anbieter haben Preissenkungen angekündigt.Otelo, eine Tochter von Veba und RWE, will ab Februar Ferngespräche tagsüber für 20 Pfennig pro Minute anbieten.Ab 18 Uhr kostet es 10 Pfennig, an Wochenenden 9,5 Pfennig.Die Tarife gelten für Kunden, die fest (Preselection) als auch wahlweise (Call-by-Call) über Otelo telefonieren wollen.Der viertgrößte Anbieter Teldafax will ebenfalls mit seinen Preisen teils um ein Drittel unter die Telekomtarife gehen.Mannesmann Arcor und Mobilcom hatten ebenfalls niedrigere Gebühren angekündigt.Inzwischen vertrauen die Deutschen den neuen Anbietern mehr.Nach einer Emnid-Umfrage zweifelt nur ein Drittel der Befragten an der Seriösität der Gesellschaften.Im Mai war es noch die Hälfte.Jeder sechste hat bereits die neuen Anbieter genutzt.

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