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Wirtschaft: Telekom bekommt Ärger mit Verdi

Berlin - Die Deutsche Telekom bereitet ihre Mitarbeiter auf Einschnitte bei den Arbeitsbedingungen vor. In einem Brief an die Belegschaft, der dem Tagesspiegel vorliegt, wirbt Telekom-Vorstand Timotheus Höttges bei der Belegschaft um Verständnis.

Berlin - Die Deutsche Telekom bereitet ihre Mitarbeiter auf Einschnitte bei den Arbeitsbedingungen vor. In einem Brief an die Belegschaft, der dem Tagesspiegel vorliegt, wirbt Telekom-Vorstand Timotheus Höttges bei der Belegschaft um Verständnis. Bei den gewünschten „Anpassungen an die bestehenden Tarifverträge“ gehe es unter anderem darum, die Arbeitszeit auf mindestens 38 Stunden zu erhöhen und die individuelle Leistungsorientierung zu verbessern, etwa durch „attraktive Anreizsysteme und eine Ausweitung der variablen Vergütung“. Weiter nannte Höttges „eine Annäherung der Löhne an das Marktniveau“ und „sinn-volle neue Einstiegsgehälter für Nachwuchskräfte“, was de facto niedrigere Gehälter bedeutet.

Die Gewerkschaft Verdi, mit der die Telekom darüber verhandeln muss, reagierte verärgert. „Ich bin empört über die Rigorosität, mit der die Telekom ihren Kurs gegen das Personal fährt“, sagte Verdi-Bundesvorstands- und Telekom- Aufsichtsratsmitglied Lothar Schröder dem Tagesspiegel.

Bereits der frühere Telekom-Chef Kai- Uwe Ricke hatte angekündigt, 45 000 Mitarbeiter in eine eigene Service-Gesellschaft (T-Service) auslagern zu wollen. Sein Nachfolger René Obermann hält an diesem Plan fest. Verdi befürchtet, dass T-Service am Ende verkauft werden könnte. „Die Beschäftigten werden sich mit Händen und Füßen dagegen wehren“, sagt Schröder.

Die Telekom bestritt Verkaufsabsichten. Höttges, der im Vorstand Vertrieb und Service verantwortet, sagte auch: „Wir haben durchaus positive Rückmeldungen aus der Belegschaft über die offene Kommunikation zu T-Service, wir sehen keine Zeichen einer Konfrontation mit der Belegschaft.“ Ziel sei es ja gerade, Beschäftigung zu sichern und den Service zu verbessern. „Das haben auch die Mitarbeiter in ersten Reaktionen befürwortet“, sagte Höttges. vis

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