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Zumwinkel

© dpa

Telekom-Bespitzelungsaffäre: Ricke und Zumwinkel unter Verdacht

Der ehemalige Vorstandschef der Deutschen Telekom, Kai-Uwe Ricke, sowie der Ex-Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Zumwinkel sind offenbar tiefer in die Bespitzelungsaffäre verstrickt als bislang bekannt. Am Mittwoch sollen in einer eigens einberufenen Sitzung des Aufsichtsrates die Spionagevorwürfe diskutiert werden.

Der frühere Personalvorstand der Deutschen Telekom, Heinz Klinkhammer, sagte dem "Handelsblatt": "Dieser Auftrag, die Lücken für die Indiskretionen zu finden und zu schließen, ist an mir sowie am Chef der Konzernsicherheit vorbei aus dem Umfeld Ricke und Zumwinkel erteilt worden. Der Mann, der diesen Auftrag hatte, durfte weder mit mir noch mit seinem Chef darüber sprechen."

Klinkhammer war von 1996 bis 2006 als Personalvorstand auch für die Konzernsicherheit verantwortlich. Ein Mitarbeiter dieser Abteilung sollte vor drei Jahren offenbar herausfinden, wie interne Unterlagen und Daten an die Presse gelangt sind und ob Mitglieder des Aufsichtsrats vertrauliche Informationen weitergereicht haben.

Ricke wies die Behauptungen seines ehemaligen Vorstandskollegen zurück: "Diese Vorwürfe sind unwahr und haltlos", sagte er dem "Handelsblatt". Ein Sprecher von Zumwinkel erklärte: "Herr Zumwinkel hat keinen persönlichen Auftrag erteilt. Die Geschäfte eines Unternehmens führt der Vorstand." Die Deutsche Telekom wollte sich laut Bericht nicht zu diesem Thema äußern.

Der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom will sich an diesem Mittwoch in einer außerordentlichen Sitzung mit dem Thema beschäftigen. Die 20 Mitglieder des Kontrollgremiums sollen über den Stand der Dinge informiert werden und das weitere Vorgehen beraten. (sba/dpa)

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