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Wirtschaft: Telekom bietet 8,99 Euro pro T-Online-Aktie Internettochter zahlt für 2004 keine Dividende

Berlin Die Deutsche Telekom hat den Aktionären der Internet-Tochter T-Online ein Barangebot von 8,99 Euro für ihre Aktien gemacht. Die Offerte ist – vorbehaltlich einer Fristverlängerung – bis zum 4.

Berlin Die Deutsche Telekom hat den Aktionären der Internet-Tochter T-Online ein Barangebot von 8,99 Euro für ihre Aktien gemacht. Die Offerte ist – vorbehaltlich einer Fristverlängerung – bis zum 4. Februar gültig, wie das Unternehmen mitteilte. Für 2004 werde T-Online überdies keine Dividende auszahlen, hieß es. Die Tec-Dax-Aktie schloss am Freitagnachmittag bei 9,38 Euro. T-Online war im April 2000 zu einem Kurs von 27 Euro an die Börse gegangen.

Hintergrund des Barangebots ist die geplante Wiedereingliederung von T-Online in den Telekom-Konzern. Außenstehende Aktionäre, die insgesamt noch 26 Prozent an T-Online halten, haben die Wahl zwischen einer Barauszahlung oder dem Tausch in Telekom-Papiere. Die Verschmelzung soll im Laufe des kommenden Jahres vollzogen werden. Dabei soll T-Online innerhalb der Telekom als eigenständige organisatorische Einheit mit eigenem Management fortgeführt werden. Der Bonner Konzern kontrolliert bereits knapp 74 Prozent der Gesellschaft. Nach Abschluss der Verschmelzung wird die Börsennotierung des größten europäischen Internet-Anbieters eingestellt.

Aktionärsschützer hatten das Kaufangebot angesichts des ersten Börsenkurses vor vier Jahren als „absolut inakzeptabel“ bezeichnet. Sie empfehlen Anlegern generell, bei Verschmelzungen auf das so genannte Squeeze-Out zu warten. Dabei handelt es sich um den letzten Akt einer Reintegration, in dem die Konzernmutter die restlichen Aktionäre der Tochterfirma häufig mit einem letzten verbesserten Angebot aus dem Konzern drängt.

Analysten gaben Anlegern hingegen die Empfehlung, das Papier zu verkaufen, wenn sie nicht auf eine verbesserte Quote beim Tausch in Telekom-Aktien warten wollten. Details zum Umtauschverhältnis sollen im Januar 2005 veröffentlicht werden. Ralf Hallmann, Telekom-Analyst der Bankgesellschaft Berlin, sagte, es sei „reine Spekulation“, wenn Anleger auf bessere Konditionen beim Aktientausch setzten. Hallmann senkte seine Einschätzung der Aktie am Freitag von „halten“ auf „reduzieren“. „Das läuft auf eine Verkaufsempfehlung hinaus“, sagte er. Die Analysten der Hamburger Sparkasse hatten empfohlen, das Barangebot anzunehmen oder - bei Kursen über 9,00 Euro - die T-Online-Aktie zu verkaufen.

Die Telekom selbst betonte, das im Verschmelzungsvertrag festzusetzende Umtauschverhältnis werde für die T-Online-Aktionäre ungünstiger sein als das Barangebot. mot

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