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Wirtschaft: Telekom: Die T-Aktie ist so billig wie noch nie

Die europäischen Telekommunikationsaktien befinden sich weiter auf Talfahrt. Die Papiere von Deutscher Telekom, der britischen Vodafone und France Télécom testeten am Freitag neue Tiefstände.

Die europäischen Telekommunikationsaktien befinden sich weiter auf Talfahrt. Die Papiere von Deutscher Telekom, der britischen Vodafone und France Télécom testeten am Freitag neue Tiefstände. Die T-Aktie stürzte bis gegen 17 Uhr auf 12,99 Euro ab - so billig war das Telekom-Papier noch nie. Die T-Aktie verlor damit erneut mehr als fünf Prozent, nachdem sie bereits am Vortag knapp sieben Prozent eingebüßt hatte. Die Aktie notiert damit deutlich unter ihrem Ausgabepreis vom Börsengang im November 1996. Damals zahlten Privatanleger 14,31 Euro für das Papier. Ihr bisheriges Allzeittief erreichte die T-Aktie im September des vergangenen Jahres, als das Papier im Handelsverlauf auf 13,12 Euro fiel.

Die britische Vodafone legte ihre Geschäftserwartungen für Deutschland und Italien bis zum Geschäftsjahr 2005/06 vor. Die Investoren sahen darin eine Gewinnwarnung des größten Mobilfunkanbieters der Welt. Bei der Börseneröffnung am Freitag notierte das Papier in London unter einem Pfund (1,60 Euro) - ein Sturz um mehr als sieben Prozent. Bis gegen 17 Uhr weiteten sich die Verluste auf minus 11,5 Prozent auf 97,50 Pence aus.

In dem Bericht, den Vodafone vorlegte heißt es, bei den Mobilfunkunternehmen D2 (Deutschland) und Omnitel (Italien) sei bei einem Umsatz von 13,3 Milliarden Euro für 2002/03 mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von knapp sechs Milliarden Euro zu rechnen. Analysten waren bisher von 6,5 Milliarden Euro ausgegangen. Bis zum Jahr 2006 werde das Ebitda auf 9,4 Milliarden Euro ansteigen. Ein Vodafone-Sprecher sagte, diese Zahlen bedeuteten keine Korrektur der bisherigen Wachstumserwartungen. Ein Londoner Analyst sagte hingegen: "Das sind keine guten Nachrichten." Die Vodafone-Aktie kostete zum Höhepunkt des Booms in der Telekommunikationsbranche Anfang des Jahres 2000 knapp vier Pfund.

Schon seit Monaten gibt es auffallende Ähnlichkeiten zwischen dem Kursverfall der T-Aktie und dem Papier der mehrheitlich noch dem französichen Staat gehörenden France Télécom. Der Kurs von France Télécom war schon in den vergangenen Monaten drastisch auf Talfahrt gegangen. In dieser Woche fiel er erstmals klar unter den Ausgabepreis von 27,75 Euro vom Oktober 1997 und rutschte am Freitag zeitweise bis auf 23,36 Euro. 1,6 Millionen Anleger ließen sich von der französischen "Volksaktie" vor viereinhalb Jahren an die Börse locken. Gegenüber den Spitzenwerten vor zwei Jahren ist der Kurs auf ein Achtel eingebrochen.

vis

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