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Wirtschaft: Telekom findet keinen Käufer für Beteiligung in Asien Konzern kommt dennoch beim Schuldenabbau voran

Berlin (vis). Die Deutsche Telekom wird ihre Beteiligung am philippinischen Mobilfunkbetreiber Globe Telecom vorerst nicht los.

Berlin (vis). Die Deutsche Telekom wird ihre Beteiligung am philippinischen Mobilfunkbetreiber Globe Telecom vorerst nicht los. Die Telekom hält 24,8 Prozent an dem Unternehmen und möchte den Anteil verkaufen, um ihre Schulden weiter zu reduzieren. Die GlobeMiteigentümer Singapore Telecom (29,1 Prozent) und der philippinische Mischkonzern Ayala (32,7 Prozent) haben jedoch ihr noch bis vergangenen Freitag bestehendes Vorkaufsrecht nicht genutzt. Gescheitert ist der Verkauf offenbar an unterschiedlichen Preisvorstellungen. Aktuell liegt der Wert des Telekom-Anteils bei 430 Millionen Dollar (rund 380 Millionen Euro). Nun muss sich die Telekom nach anderen Interessenten umschauen. Analysten sehen jedoch das Ziel der Telekom – den Schuldenstand bis zum Jahresende auf einen Wert zwischen 53 Milliarden und 50 Milliarden Euro zu senken – nicht gefährdet.

An diesem Donnerstag wird die Telekom ihren Bericht für das zweite Quartal vorlegen. Analysten erwarten, dass sie die außergewöhnlich gute Entwicklung im ersten Quartal in den folgenden drei Monaten nicht in gleichem Maß fortsetzen konnte. Von Januar bis März hatte die Telekom erstmals nach sechs verlustreichen Quartalen wieder einen Nettogewinn ausgewiesen. „Ob sie jetzt wieder ein postives Nettoergebnis ausweist, ist bei den Analysten umstritten“, sagt Analyst Frank Rothauge vom Bankhaus Sal. Oppenheim. Im ersten Quartal hatten unter anderem Steuereffekte zum positiven Ergebnis geführt. Im zweiten Quartal habe sich die Telekom auch operativ schlechter entwickelt, sagt Rothauge.

Als Gründe nennt er unter anderem, dass die Preise für Datenverkehr erneut gesunken seien, was den Umsatz in der Festnetzsparte T-Com drücke. Weiter habe auch die Öffnung des Ortsnetzes für andere Anbieter über Call-by-Call negativen Einfluss auf die Erlöse, „auch wenn der nicht so bedeutend ist“, sagte der Analyst. Im Mobilfunkgeschäft drücken Währungseffekte auf den Umsatz. Dennoch werde T-Mobile den Umsatz gegenüber dem ersten Quartal steigern – allerdings nicht in dem Umfang, dass die Rückgänge bei T-Com kompensiert werden könnten.

Dass die Telekom ihr Schuldenziel bis Ende des Jahres erreicht, sei „so sicher wie das Amen in der Kirche“, sagte Rothauge. Er rechnet damit, dass es bereits Ende des dritten Quartals soweit sein wird. Für Ende Juni erwartet er noch 53,3 Milliarden Euro. Große Verkaufserlöse muss die Telekom nicht mehr erzielen, um das Ziel zu erreichen. Es reicht, die Überschüsse aus freien Mitteln, den freien Cash-Flow (siehe Lexikon, Seite 16), dafür einzusetzen. Der liegt nach Berechnungen von Analysten bei mehr als einer Milliarde Euro pro Quartal.

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