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Telekom: Harter Wettbewerb

Es war eines der größten Privatisierungsprojekte: Im November 1996 brachte der Bund die Deutsche Telekom an die Börse – begleitet von einer damals beispiellosen Werbekampagne. Zwei weitere Tranchen folgten 1999 und 2000.

Es war eines der größten Privatisierungsprojekte: Im November 1996 brachte der Bund die Deutsche Telekom an die Börse – begleitet von einer damals beispiellosen Werbekampagne. Zwei weitere Tranchen folgten 1999 und 2000. Heute hält der Bund noch 32 Prozent an dem Unternehmen. Bei allen drei Börsengängen war die Nachfrage nach T-Aktien riesig, seit 2001 hat die vermeintliche Volksaktie jedoch dramatisch an Wert eingebüßt. Dafür sorgte auch der immer stärkere Wettbewerb, der mit der Liberalisierung des Marktes Anfang 1998 einsetzte. 2558 Telekommunikationsanbieter sind heute bei der Bundesnetzagentur verzeichnet. Der Wettbewerb sorgte dafür, dass Telefonate heute teilweise 90 Prozent billiger sind als vor 1998. Heute machen die Konkurrenten der Telekom zusammen mehr Umsatz als der ehemalige Monopolist. Sie stehen auch für 58 Prozent der Investitionen, allerdings nur für 26 Prozent der Beschäftigten. Seit der Privatisierung hat die Telekom jedes Jahr im Schnitt rund 10 000 Arbeitsplätze abgebaut. 221 900 Beschäftigte zählte die gesamte Branche Ende 1998. Ende vergangenen Jahres waren es noch 214 600. Die Wettbewerber haben also den Jobverlust bei der Telekom nicht aufgefangen. Der liegt aber auch im technischen Fortschritt begründet. Für die heute immer stärker eingesetzte Internettechnik werden weniger Mitarbeiter gebraucht. Viele Marktdaten sprechen eigentlich für eine erfolgreiche Privatisierung. Doch die Stimmung in der Bevölkerung ist eine andere. Der hohe Arbeitsplatzabbeu und der Kurssturz der T-Aktie, durch den die Anleger Milliarden verloren haben, lässt viele Menschen die Privatisierung skeptisch sehen. vis

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