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Wirtschaft: Telekom-Regulierer will Investitions-Anreize geben

BONN (sm/HB).Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RTP) bereitet ein neues System für Abrechnungsentgelte zwischen Telefongesellschaften vor.

BONN (sm/HB).Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RTP) bereitet ein neues System für Abrechnungsentgelte zwischen Telefongesellschaften vor.Es solle Anreize für Investitionen in neue Hausanschlüsse schaffen, sagte RTP- Vizepräsident Arne Börnsen am Donnerstag vor Journalisten in Bonn.Er präzesierte damit Pläne, die er in der vergangenen Woche bereits vor Journalisten in Paris vorgestellt hatte.

Börnsen teilte die Unternehmen ein in Teilnehmernetzbetreiber, die Ortsnetze unterhalten, Verbindungsnetzbetreiber mit Fernnetzen und drittens reinen Wiederverkäufern, die über keine eigenen Leitungen verfügen.Die Wiederverkäufer müssen höhere Entgelte für die Miete von Telekom-Leitungen bezahlen als Netzbetreiber.Börnsen wies jetzt aber darauf hin, daß auch zwischen Teilnehmernetzbetreibern und Verbindungsnetzbetreibern unterschieden werden müsse.Er legte zur Begründung eine Deckungsbeitragsrechnung vor, nach der ein Verbindungsnetzbetreiber bei einem typisierten Kunden einen wesentlichen höheren Deckungsbeitrag erzielt als ein Teilnehmernetzbetreiber.Unter diesen Bedingungen lohnten sich Investitionen in neue Ortsnetze nicht, stellte Börnsen fest.Es müsse aber Anreize für einen Wettbewerb um die beste Infrastruktur geben.So könne er sich vorstellen, daß neue Telefongesellschaften neben den bisherigen Kupferleitungen Glasfaserkabel mit größeren Übertragungskapazitäten in die Haushalte verlegen könnten.Dies aber lohne sich unter den jetzigen Bedingungen nicht.Die RTP habe daher die betroffenen Unternehmen zur Differenzierung von Verbindungsentgelten angehört.Die abgegebenen 60 Stellungnahmen werte die Regulierungsbehörde derzeit aus.Auf dieser Grundlage wolle sie noch in diesem Jahr entscheiden, ob die verschiedenen Typen von Telefongesellschaften künftig unterschiedliche Entgelte für Mietleitungen entrichten müssen.

Denkbar sei dabei, daß es für Teilnehmernetzbetreiber beim heutigen Verbindungsentgelt von durchschnittlich 2,7 Pfennig pro Minute bleibe, Gesellschaften ohne Ortsnetz darauf aber Zuschläge zu bezahlen hätten.Es sei Sache der Deutsche Telekom AG, Bonn, mit ihren Konkurrenten entsprechende Mietverträge abzuschließen.Dabei hätten die Vertragspartner dann wiederum das Recht, die RTP anzurufen, wenn sie sich unfair behandelt fühlten.

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