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Wirtschaft: Telekom übernimmt 51 Prozent - DaimlerChrysler zahlt zwei Milliarden Euro für Mitsubishi-Anteil

Die DaimlerChrysler ist bei ihrer Neuausrichtung zu einem globalen Automobilkonzern zwei Schritte voran gekommen. Heute will Konzernchef Jürgen Schrempp in Frankfurt den Einstieg beim japanischen Autobauer Mitsubishi Motors und den Abschied aus der Informationstechnik bekannt geben.

Die DaimlerChrysler ist bei ihrer Neuausrichtung zu einem globalen Automobilkonzern zwei Schritte voran gekommen. Heute will Konzernchef Jürgen Schrempp in Frankfurt den Einstieg beim japanischen Autobauer Mitsubishi Motors und den Abschied aus der Informationstechnik bekannt geben. Offiziell wollte der Konzern bisher nicht Stellung nehmen. Wie aber zu hören war, wurde am Wochenende eine Grundsatzvereinbarung mit Mitsubishi geschlossen und das Geschäft mit der Deutschen Telekom perfekt gemacht. Rund zwei Milliarden Euro zahlt der Stuttgarter Autokonzern voraussichtlich für die Drittel-Beteiligung an Mitsubishi. Das entspricht in etwa dem Börsenwert und einem Paketaufschlag. Mit dieser Allianz erreicht DaimlerChrysler die lange erstrebte Präsenz in Asien und erhält das notwendige Know-how, um die Lücke bei Kleinwagen zu schließen.

Die DaimlerChrysler-Konzerngesellschaft Debis-Systemhaus wird in ein Joint Venture mit der Deutschen Telekom eingebracht. Die Telekom übernimmt 51 Prozent der Anteile und die unternehmerische Führung. Der Wert des Systemhauses wurde nach Angaben aus Kreisen der Beteiligten auf zehn bis zwölf Milliarden Mark taxiert. Ein Verkauf findet zunächst nicht statt. DaimlerChrysler will offensichtlich die Verabschiedung der Steuerreform abwarten, mit der aller Voraussicht nach Beteiligungsverkäufe bei Kapitalgesellschaften steuerlich günstiger gestellt werden sollen.

Die Allianz mit Mitsubishi bezieht sich nur auf Personenwagen und Kleintransporter. Die für DaimlerChrysler interessante Nutzfahrzeugsparte von Mitsubishi ist mit Volvo verbunden. Hieran will DaimlerChysler-Chef Schrempp nicht rühren. Bei Nutzfahrzeugen fehlt den Stuttgartern damit weiter die Präsenz in Asien. Am Hersteller Nissan Diesel, der derzeit zum Einflussbereich von Renault gehört, ist man nicht mehr interessiert. Das Unternehmen sei marode, heisst es bei Insidern.

DaimlerChrysler will offenbar bei Mitsubishi nicht ins operative Geschäft eingreifen. Weil die Management-Kontrolle fehlt, muss die Beteiligung dem Vernehmen nach nicht in der Bilanz konsolidiert werden. Damit belasten die Schulden von Mitsubishi Motors von etwa 17 Milliarden Euro nicht die DaimlerChrysler-Bilanz. Die Allianz mit Mitsubishi eröffnet DaimlerChrysler Möglichkeiten im Kleinstwagenbereich, bei Benzin-Direkteinspritzer-Motoren sowie Zugang zu Produktions- und Vertriebsstrukturen in Asien. Überdies betreibt Mitsubishi in den Niederlanden mit der Volvo-Sparte von Ford ein Montagewerk unter dem Namen Nedcar. Es wird nach bisherigen Informationen in die Allianz eingebracht. Hier könnte ein viersitziger Smart produziert werden.

weg, mhm

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