zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Telekom will die Miete erhöhen Konkurrenz soll mehr für „letzte Meile“ zahlen

Frankfurt am Main - Die Deutsche Telekom will ihren Konkurrenten mehr Geld für den Zugang zu ihren Datenleitungen abknöpfen. Die Telekom stellte bei der Bundesnetzagentur den Antrag, die Miete für die Nutzung der sogenannten letzten Meile auf 12,37 Euro im Monat anheben zu dürfen, wie der Bonner Konzern am Dienstag mitteilte.

Frankfurt am Main - Die Deutsche Telekom will ihren Konkurrenten mehr Geld für den Zugang zu ihren Datenleitungen abknöpfen. Die Telekom stellte bei der Bundesnetzagentur den Antrag, die Miete für die Nutzung der sogenannten letzten Meile auf 12,37 Euro im Monat anheben zu dürfen, wie der Bonner Konzern am Dienstag mitteilte. Derzeit liegt die Gebühr bei 10,08 Euro und gilt noch bis zum 30. Juni.

In dem Antrag schlägt die Telekom zudem vor, die Gebührenhöhe für drei Jahre festzulegen – bisher waren die Zeiträume kürzer. Die letzte Meile bezeichnet den Abschnitt des Telekom-Netzes von der Vermittlungsstelle bis in die Haushalte. Konkurrenten wie etwa Vodafone oder United Internet mit Marken wie GMX, Web.de und 1&1 sind häufig auf die Nutzung dieser Kabel angewiesen, um DSL-Anschlüsse anzubieten. Derzeit hat die Telekom rund 9,5 Millionen Kundenanschlüsse an andere Anbieter vermietet.

Die Telekom versucht bereits seit Jahren, höhere Entgelte für die letzte Meile durchzusetzen. Die Netzagentur hingegen senkte die Entgelte stetig. In der jüngsten Entscheidung vom April 2011 wurde die Gebühr von 10,20 Euro auf das derzeitige Niveau gekappt. Der Bonner Konzern rechnet sich nun aber bessere Chance aus und verweist auf Rückendeckung aus Brüssel.

EU-Kommissarin Neelie Kroes habe 2011 eine investitionsfreundlichere Regulierung zugesagt und langfristig stabile Preise für die letzte Meile angekündigt, die auch Faktoren wie die allgemeine Preissteigerung berücksichtigen. „Wir nehmen EU-Kommissarin Neelie Kroes beim Wort und erwarten konkrete Anreize für unsere milliardenschweren Investitionsvorhaben“, sagte Niek Jan van Damme, Deutschlandchef bei der Telekom. Zudem erlaubten die deutschen Gesetze, auch andere Kosten – wie etwa für Abfindungsprogramme – bei der Berechnung der Gebühr zu berücksichtigen, hieß es.

Die Telekom hatte vergangenes Jahr einen milliardenteuren Netzausbau angekündigt. Allein sechs Milliarden Euro sollen in den Breitbandausbau in Deutschland fließen. rtr

Zur Startseite