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Telekommunikation: Vodafone bald im Festnetzgeschäft?

Der weltgrößte Mobilfunkanbieter Vodafone prüft nach Informationen aus Branchenkreisen einen breiten Einstieg ins Festnetzgeschäft. Die Überlegungen umfassten den Erwerb von Festnetzunternehmen.

London - Im Fokus stehe dabei vor allem Europa mit den nahe der Sättigung stehenden Handy-Märkten Großbritannien, Spanien und Italien. An der deutschen Arcor wolle die Gesellschaft festhalten.

Derzeit prüfe Vodafone unter anderem den Kauf von Colt Telecom oder Cable & Wireless. Zudem schaue sich der Konzern den Marktführer BT Group an. Allerdings gebe es aus kartellrechtlicher Sicht Bedenken gegen eine Akquisition des Branchenschwergewichts, da BT eine starke Stellung auf dem britischen Markt habe. Um Colt und C&W ranken sich schon seit Monaten Verkaufsspekulationen, Vodafone galt bislang nicht als möglicher Käufer. Ein Sprecher von Vodafone lehnte einen Kommentar dazu ab.

Eine Entscheidung über einen Erwerb einer der Gesellschaft gebe es nicht, hieß es in den Kreisen. Die Überlegungen befänden sich noch in einem frühen Stadium. Der Zukauf einer Festnetzgesellschaft würde ein grundsätzliches Umsteuern der Strategie von Vodafone bedeuten, da der Konzern sich bislang auf den Mobilfunk fokussiert hat. Die Margen in dem Geschäftsfeld geraten allerdings wegen der Marktsättigung und dem verschärften Wettbewerbsumfeld in Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien unter Druck.

Ein Verkauf der deutschen Tochter Arcor sei daher vom Tisch, hieß es in den Kreisen. Ursprünglich wollte Vodafone seine Beteiligung an dem zweitgrößten deutschen Festnetzanbieter veräußern. Der für Mitte dieses Jahres anvisierte Verkaufsprozess war dem Vernehmen nach allerdings gestoppt worden, um die Strategieüberprüfung der britischen Muttergesellschaft abzuwarten. Arcor verbucht derzeit beim Umsatz Wachstumsraten von rund 20 Prozent und legt damit stärker zu als die Mobilfunk-Schwestergesellschaft Vodafone D2. (tso/dpa)

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