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Wirtschaft: Teles enttäuscht erneut seine Aktionäre Vorstandschef muss Jahresprognose revidieren

Berlin Sigram Schindler, Chef der Berliner Internet- und Telekommunikationsfirma Teles, glaubt an sein Geschäftsmodell – ungeachtet einbrechender Gewinne und einer chaotischen Informationspolitik. „An unserer Jahresprognose dürfte sich jetzt wohl nichts mehr ändern.

Berlin Sigram Schindler, Chef der Berliner Internet- und Telekommunikationsfirma Teles, glaubt an sein Geschäftsmodell – ungeachtet einbrechender Gewinne und einer chaotischen Informationspolitik. „An unserer Jahresprognose dürfte sich jetzt wohl nichts mehr ändern. Das Geschäftsleben trägt aber immer ein Risiko“, sagte Schindler am Dienstag dem Tagesspiegel. Am Montagabend hatte er nach Börsenschluss seinen Aktionären schon zum dritten Mal in diesem Jahr schlechte Nachrichten präsentiert.

Bei einem siebenprozentigen Umsatzanstieg zum Vorjahreszeitraum habe sich das Vorsteuerergebnis (Ebt) auf zwei Millionen Euro halbiert. Der Umsatz lag im dritten Quartal bei 20,6 Millionen Euro. Auch der operative Gewinn (Ebitda) brach ein und lag mit 3,8 Millionen Euro 26 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Damit stellte Teles seine Ertragsprognose und die geplante Dividende selbst in Frage. Der Umsatz soll 2004 nur noch um zehn Prozent steigen. Vor Monaten hatte Schindler noch ein Plus von 30 Prozent und ein „explodierendes Wachstum“ im Internet-Geschäft in Aussicht gestellt. Die Teles-Aktie verlor knapp drei Prozent. Binnen eines Jahres hat das Papier 44 Prozent verloren.

Schindler begründete die schlechten Ergebnisse unter anderem mit dem schwachen Geschäft in der Sparte Telekommunikationstechnik (TCS) und Absatzproblemen in der Internet-Mehrwert-Sparte, die Webseiten-Hosting und schnelle Internet-Zugänge über Satellit umfasst. „Im TCS-Geschäft leiden wir unter einer Ladehemmung: Wir haben Anfragen von größeren Kunden, bei denen die Entscheidungsprozesse länger dauern“, sagte Schindler. Entscheidend für das Wachstum bei Teles werde das Breitband-Internet sein. „Über alles andere kann man reden.“ Für den Kapitalmarkt sei es besser, „wenn wir weniger kompliziert wären“, so Schindler. Den boomenden Verkauf von DSL-Anschlüssen über das Telefonkabel fürchtet der Teles-Chef nicht: „Für das satellitengestützte Internet, das viel leistungsfähiger als T-DSL ist, wird ein satter zweistelliger Prozentanteil für uns übrig bleiben.“ mot

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