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Wirtschaft: Teles startet mit viel Optimismus ins neue Jahr

Berliner Internet- und Telekommunikationsdienstleister hat die Wende geschafft und will Gewinn und Umsatz zweistellig steigern

Berlin (mot). Der Berliner Internet und Telekommunikationsdienstleister Teles AG wächst gegen den Branchentrend und blickt sehr optimistisch ins Jahr 2003. Vorstandschef Sigram Schindler erwartet in den kommenden zwölf Monaten eine Umsatzsteigerung von 20 Prozent und ein Gewinnplus von gut 50 Prozent. Angesichts der guten Liquiditätsausstattung sei eine Dividendenausschüttung im Jahr 2003 „nicht ausgeschlossen“, sagte Schindler am Mittwoch dem Tagesspiegel. Nach Meinung von Analysten hat das Unternehmen, das seit gut anderthalb Jahren wieder wächst, den Turnaround nach einer zwischenzeitlichen Ertragskrise geschafft. Independent Research und SES Research empfehlen Anlegern die Aktie zum Kauf. Der Teles-Aktienkurs gewann am Mittwoch bis Börsenschluss rund zehn Prozent auf 3,54 Euro hinzu.

Im vierten Quartal 2002 stieg der Konzern-Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 23 Prozent auf 20 Millionen Euro, teilte Teles mit. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibung sei um 83 Prozent auf 4,3 Millionen Euro gestiegen. Die Liquidität habe sich auf 44 Millionen Euro erhöht, die Eigenkapitalquote auf rund 63 Prozent.

Das 1983 in Zusammenarbeit mit der TU Berlin gegründete Unternehmen bietet Infrastruktur für die Sprachtelefonie und so genannte Internet-Mehrwert-Dienste an. Der wichtigste Geschäftszweig ist bei der Tochter Strato konzentriert, die Internetadressen an Privatkunden und Mittelständler vermittelt und Speicherplatz für deren Websites zur Verfügung stellt. Strato verwaltet 1,5 Millionen und damit etwa ein Viertel aller .de-Internetadressen. Das im August 2002 von dem insolventen Netzbetreiber KPN Quest übernommene Rechenzentrum, das unter anderem die Internetpräsenz von 300000 Mittelständlern gewährleistet, will Teles – entgegen den ursprünglichen Plänen – bis auf „absehbare Zeit“ selbst weiterbetreiben. „Wir wollten das Zentrum verkaufen, aber es gibt im Moment keinen zuverlässigen und großen Käufer aus der Branche“, sagte Schindler. Wunschpartner sei der britische Konzern Cable&Wireless.

Die unter dem Namen „Sky-DSL“ vermarkteten satellitengestützten Breitbandzugänge ins Internet entwickeln sich Schindler zufolge positiv. „Wir haben inzwischen mehr als 6000 Kunden und gewinnen jeden Monat über 1000 hinzu“, sagte der Teles-Chef. Langfristig will Teles der Deutschen Telekom, die monatlich bis zu 80000 DSL-Neukunden gewinnt, zehn Prozent des Neugeschäfts abnehmen.

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