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Wirtschaft: Teures Frankfurt, billiges Berlin Studie vergleicht Preise und Löhne in Großstädten

Berlin - Was in Deutschland als schnelles Billigessen gilt, ist in anderen Ländern wahrer Luxus. So müssen die Einwohner von Kenias Hauptstadt Nairobi 84 Minuten arbeiten, um sich einen BigMac leisten zu können.

Berlin - Was in Deutschland als schnelles Billigessen gilt, ist in anderen Ländern wahrer Luxus. So müssen die Einwohner von Kenias Hauptstadt Nairobi 84 Minuten arbeiten, um sich einen BigMac leisten zu können. In Berlin sind es dagegen nur 16 Minuten. Am wenigsten Arbeitszeit müssen Arbeitnehmer in Tokio für das Fast Food aufbringen, hier entspricht ein Burger neun Minuten. Für ein iPhone müssen die Züricher mit 22 Stunden am wenigsten arbeiten, in Berlin sind es 55 Stunden, in der philippinischen Hauptstadt Manila gar 435. Die Zahlen stammen von der Schweizer Großbank UBS, die in einer aktuellen Studie Löhne und Preise in Großstädten weltweit verglichen hat. Grundlage waren Befragungen in 72 Metropolen.

So ist im internationalen Vergleich der Lohn im schweizerischen Zürich am meisten wert, auf den Plätzen zwei und drei landet das australische Sydney und Luxemburg. Berlin erreicht Platz elf und ist damit die deutsche Großstadt mit der höchsten Kaufkraft, vor Frankfurt am Main auf Platz 14 und München (Rang 16). Weltweit am geringsten ist die Kaufkraft der Studie zufolge in der indonesischen Hauptstadt Jakarta.

Für die Berechnung haben die Autoren der Studie die durchschnittlichen Nettostundenlöhne durch einen Warenkorb mit 122 Gütern und Dienstleistungen geteilt. Die Miete wurde dabei allerdings nicht berücksichtigt.

Beim Lohnniveau liegen vier europäische Städte an der Spitze: Zürich, Genf, Kopenhagen und Oslo. Berlin liegt auf Platz 19, nach London und vor Amsterdam. Die deutsche Großstadt mit dem höchsten Lohnniveau ist München (Rang neun), gefolgt von Frankfurt am Main. Vergleicht man statt Städten Regionen, werden in Nordamerika durchschnittlich die höchsten Löhne gezahlt. Das größte Gefälle gibt es in Asien, wo die Menschen in Tokio zwölf Mal mehr verdienen als in Delhi (letzter Rang).

Die Kehrseite der hohen Löhne sind hohe Preise, denn Oslo, Zürich und Tokio sind zugleich die teuersten Städte im internationalen Vergleich. Berlin, bekannt für seine niedrigen Preise, erreicht Platz 33 und ist damit ähnlich teuer wie Hongkong und Istanbul. Frankfurt und München bewegen sich mit Rang 12 und 13 auf einem ähnlichen Preisniveau. Betrachtet man die Mieten mit, wird Berlin sogar noch billiger.

Insgesamt wird in den Großstädten Asiens mit durchschnittlich 2154 Stunden am meisten gearbeitet, in Westeuropa mit 1757 Stunden am wenigsten. Berlin liegt – wer hätte das gedacht – mit 1742 Stunden aber immer noch vor Frankfurt am Main (1731). Jahel Mielke

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