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Wirtschaft: Thomas Cook will wieder Reisebüro sein

Frankfurt am Main - Europas zweitgrößter Reisekonzern Thomas Cook will sich vom Modell eines integrierten Touristik-Unternehmens verabschieden. Man müsse nicht mehr auf allen Stufen als Eigentümer präsent sein, also eigene Hotels, Reisebüros und Flugzeuggesellschaften besitzen.

Frankfurt am Main - Europas zweitgrößter Reisekonzern Thomas Cook will sich vom Modell eines integrierten Touristik-Unternehmens verabschieden. Man müsse nicht mehr auf allen Stufen als Eigentümer präsent sein, also eigene Hotels, Reisebüros und Flugzeuggesellschaften besitzen. „Das Modell hat sich überlebt“, sagte der neue Vorstandschef Thomas Holtrop am Montag in Frankfurt am Main bei seinem ersten öffentlichen Auftritt. Der Gewinn soll künftig pro Jahr um fünf bis zehn Prozent steigen.

Grundsätzlich sieht der neue Chef die Tochter von Lufthansa und Karstadt-Quelle wieder auf festen Füßen. Erstmals seit vier Jahren verbuchte Thomas Cook im Geschäftsjahr 2004/2005 wieder einen Überschuss, es waren 105 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte das Minus noch bei 176 Millionen Euro gelegen.

Ob und welche der mehr als 100 Beteiligungen Thomas Cook abstoßen wird, ließ Holtrop offen. Seit Wochen wird nicht nur über den Verkauf der Fluggesellschaft Condor spekuliert, sondern auch darüber, ob Karstadt den Konzern komplett übernimmt und Lufthansa den 50-Prozent-Anteil abkauft. Holtrop sagte, dies sei ebenso wie ein möglicher Börsengang Sache der Gesellschafter. Derzeit arbeiten 23 200 Mitarbeiter bei Thomas Cook.

Angesichts eines verschärften Wettbewerbs und eines Überangebotes an Hotels und Flugkapazitäten will Holtrop weniger auf eigene Ferienanlagen setzen. „Das Auslastungsrisiko fester Kapazitäten überwiegt mittlerweile die damit verbundenen Ertragschancen.“ Eine Produkt- und Vertriebsoffensive soll zudem das Geschäft beleben. Allein in den Ausbau des Internetvertriebs soll bis 2010 ein dreistelliger Millionenbetrag fließen. Dabei soll die Pauschalreise als „Rundum-Sorglos-Reise“ zentraler Bestandteil bei Thomas Cook, Neckermann und den anderen Marken des Konzerns bleiben. ro

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