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Wirtschaft: Thyssen-Krupp wächst in neue Dimensionen

Der Stahlkonzern hat 3,2 Milliarden Euro in eine neue Fabrik in den USA investiert

Mobile - Deutschlands größter Stahlkonzern baut seine Präsenz auf dem amerikanischen Kontinent massiv aus. Nachdem Thyssen-Krupp im Sommer ein mehr als fünf Milliarden Euro teures Werk in Brasilien eröffnet hat, folgt nun eine neue Stahl- und Weiterverarbeitungsanlage im Süden der USA. Mit beiden Standorten komme Thyssen-Krupp „in eine neue Dimension der Konzerngeschichte“, sagte Vorstandschef Ekkehard Schulz am Freitagabend in Calvert im US-Bundesstaat Alabama, wo mehr als 3000 Gästen die Inbetriebnahme der Fabrik feierten. Gut 3,2 Milliarden Euro hat Thyssen-Krupp in den Standort investiert.

Sowohl das Projekt in den USA als auch das Hüttenwerk in Brasilien waren aufgrund der Wirtschaftskrise zeitlich gestreckt worden. Inzwischen hat sich der Essener Konzern erholt. Nach 2,4 Milliarden Euro Verlust im Krisengeschäftsjahr 2008/09 wurde im vorigen Jahr (zum 30. September) ein Gewinn vor Steuern von gut 1,1 Milliarden Euro erzielt. Mit den neuen Werken in Übersee will Thyssen-Krupp vor allem an der Entwicklung im Nafta-Wirtschaftsraum partizipieren.

„Wir setzten auf profitables Wachstum in internationalen Zukunftsmärkten“, sagte Schulz in Alabama. In Brasilien entstand dazu ein Hüttenwerk mit Hochöfen, das bis zu fünf Millionen Tonnen Rohstahl im Jahr produzieren kann. Von diesen fünf Millionen landen dann drei Millionen im neuen US-Walzwerk zur Weiterverarbeitung. Die übrigen zwei Millionen Tonnen werden in deutschen Werken bearbeitet. Unter anderem zu Blechen für die Autoindustrie sowie für Elektro- und Hausgerätehersteller.

Auf dem 1500 Hektar großen Gelände in Alabama werden nach der endgültigen Fertigstellung Ende 2012 insgesamt rund 2700 Beschäftigte arbeiten. Vorstandschef Schulz begründete die Milliardeninvestition unter anderem mit dem Premiumanspruch des deutschen Konzerns. Man habe sich bestehende Stahlwerke in Nordamerika angesehen und eine Übernahme erwogen, doch keines der Werke „entsprach unseren hohen Qualitätsansprüchen“, sagte Schulz. In der Konsequenz habe man sich dann zu einem Neubau auf der grünen Wiese entschlossen. Nach dem Werk in Brasilien ist Alabama die zweitgrößte Investition in der bald 200-jährigen Unternehmensgeschichte von Thyssen-Krupp. Alfons Frese

Eine ausführliche Reportage folgt in der Sonntagausgabe.

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