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Wirtschaft: Thyssen-Krupp zweifelt an seiner Gewinnprognose Konzern erhält weniger Aufträge Keine schnelle Besserung erwartet

Düsseldorf (tas). Der Industriekonzern ThyssenKrupp hat seine Gewinnziele für das kommende Geschäftsjahr in Frage gestellt.

Düsseldorf (tas). Der Industriekonzern ThyssenKrupp hat seine Gewinnziele für das kommende Geschäftsjahr in Frage gestellt. Ekkehard Schulz, Chef des Stahlherstellers, sagte am Donnerstag, wichtige Kunden seien zurückhaltender mit Aufträgen – insbesondere in der Automobilindustrie, der Bauwirtschaft und dem Maschinenbau. Sollten die in den kommenden Monaten anhalten, werde der Konzern seinen Plan überprüfen. Bisher rechnet Thyssen-Krupp für das Geschäftsjahr 2003/2004 mit einem Ergebnis vor Steuern von 1,5 Milliarden Euro.

An der Börse wurden die pessimistischen Töne mit deutlichen Abschlägen quittiert. Mit einem Minus von 4,2 Prozent auf 11,27 Euro war Thyssen-Krupp am Donnerstag die schwächste Aktie im Dax. „Die Tatsache, dass der Industriekonzern für das laufende Kalenderjahr deutlich schwächere Märkte erwartet und auch für 2004 nicht mit einer Wiederbelebung rechnet, ist überraschend“, sagte Fredrik Westin, Analyst bei der WestLB.

Das jetzt angezweifelte Ziel war im vergangenen Februar auf der Hauptversammlung veröffentlicht worden. Seit dieser Zeit „haben sich die ökonomischen Rahmenbedingungen kontinuierlich verschlechtert“, teilte Thyssen-Krupp mit. Ausgangspunkt für den Pessimismus ist das laufende Geschäftsjahr 2002/2003. Schulz zeigte sich unzufrieden über die derzeitige konjunkturelle Entwicklung: „Eine schnelle Verbesserung der Lage ist auf Grund rückläufiger Auftragseingänge in Schlüsselbranchen nicht zu erwarten.“ Im dritten Quartal sanken die Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf knapp neun Milliarden Euro. Der Umsatz schrumpfte um acht Prozent auf 8,85 Milliarden Euro.

Vor allem die Gewinnsituation hat sich in den vergangenen Monaten verschlechtert. Während Thyssen-Krupp im zweiten Quartal operativ gegenüber dem Vorjahr deutlich zulegen konnte, brach der Vorsteuergewinn (Ebt) im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 221 Millionen Euro ein.

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