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Tierbedarf: Fressnapf schafft 1000 Jobs

Der führende Zoohändler Fressnapf will knapp 100 neue Märkte eröffnen und sucht Personal. Heimtierbedarf erweist sich als stabiles Geschäft.

Düsseldorf - Der Krefelder Zoohändler Fressnapf will expandieren und im laufenden Jahr rund 1000 Arbeitsplätze schaffen, davon 100 am Stammsitz in Krefeld. Rund 50 Millionen Euro will der Tierbedarfshändler ins deutsche Geschäft und in die internationale Expansion stecken. Geplant sind knapp 100 neue Märkte, davon rund 40 in Deutschland. „Wir erwarten in diesem Jahr eine ähnlich gute Geschäftsentwicklung wie im vergangenen Jahr", sagte Fressnapf-Chef und Gesellschafter Torsten Toeller dem „Handelsblatt“. „Von der Wirtschaftskrise sind wir bis dato kaum betroffen. Die Heimtierbranche ist eine relativ robuste Branche.“

2010 will die vor 20 Jahren gegründete Zoohandelskette wieder kräftig zulegen. Fressnapf-Chef Toeller peilt ein zweistelliges Umsatzwachstum an. Bereits 2009 steigerte das Franchiseunternehmen den Umsatz nach eigenen Angaben um 12,2 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Zum Gewinn macht das Familienunternehmen keine Angaben. Der größte Teil des Umsatzwachstums geht auf die Neueröffnung von Märkten zurück: 91 neue Märkte eröffneten im Jahr 2009, davon 52 im Ausland. Damit ist die Zahl der Märkte auf 1079 gestiegen: 761 in Deutschland, 318 im Ausland. Allein in Berlin hat Fressnapf 20 Filialen.

Nach einer Erfolgsgeschichte sah Fressnapf zunächst gar nicht aus: 1990 eröffnete der gerade 24-jährige Toeller im nordrhein-westfälischen Erkelenz eine Zoofachhandlung namens „Freßnapf“. Schon ein halbes Jahr später drohte ihm die Pleite. Daraufhin änderte Toeller das Konzept. Er verdoppelte das Sortiment, senkte massiv die Preise und wurde zum Fach-Discounter. Inzwischen hat das Unternehmen mehr als 8000 Mitarbeiter, knapp 7000 davon in Deutschland. Im vergangenen Jahr waren 1000 Mitarbeiter dazugekommen. Besonders stark wächst die Zoohandelskette im Ausland. In elf Ländern, in denen Fressnapf zumeist unter dem Namen Maxi Zoo firmiert, stieg der Umsatz 2009 um 20,5 Prozent. Aber auch hierzulande sieht die Handelskette Wachstumspotenzial, denn der Trend geht zu größeren Märkten. Werden in einem herkömmlichen Fressnapf-Markt sieben Mitarbeiter gezählt, sind es in einem XXL-Markt, der auch lebende Tiere anbietet, 20 Beschäftigte.

Die Branche für Tierfutter und Tierzubehör setzt in Deutschland 3,6 Milliarden Euro um. 23 Millionen Haustiere leben hierzulande; vier Fünftel des Umsatzes bringen allein die 5,3 Millionen Hunde und 7,5 Millionen Katzen.

Fressnapf-Konkurrent Futterhaus aus Norddeutschland, ebenfalls ein Franchiseunternehmen, steigerte 2009 den Umsatz der hierzulande 215 Standorte sowie von zwei Märkten in Österreich um 16 Prozent auf 182 Millionen Euro. Flächenbereinigt lag das Plus bei über vier Prozent. 2010 will Futterhaus 35 neue Märkte vor allem in Ost- und Süddeutschland eröffnen.

Axel Granzow (HB)

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