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Touristik: Tui erwägt Verkauf seiner Airlines

Der von einem schwachen Geschäft gebeutelte Touristikkonzern denkt darüber nach, seine Fluggesellschaften loszuwerden. Die schlechten Zahlen bei Tui sorgten bereits für personelle Konsequenzen.

Düsseldorf - Das Düsseldorfer "Handelsblatt" berichtete, der Aufsichtsrat des größten europäischen Reisekonzerns wolle sich kommende Woche mit der Option befassen, sowohl die Ferienfluggesellschaft Hapag-Lloyd Flug (HLF) als auch den Billigflieger HLX zu verkaufen. Gesucht werde ein Investor, der das Airline-Geschäft zunächst sanieren solle, um es dann zu veräußern. Als ersten Schritt könnte der Aufsichtsrat dazu eine Fusion beider Gesellschaften beschließen, zitierte das Blatt aus Unternehmenskreisen.

Ein Tui-Sprecher sagte, bei der Sitzung des Kontrollgremiums werde es "möglicherweise" auch um die Fluggesellschaften gehen. Eine Entscheidung über den Verkauf dieser Sparte sei nicht zu erwarten. Es sei aber möglich, dass über diese Frage diskutiert werde. Laut "Handelsblatt" wird der Verkauf der beiden Airlines in einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger vorgeschlagen. Der Aufsichtsrat werde aber auch über alternative Überlegungen beraten, die Tui-Airlines mit der Condor, der Flugtochter des Lufthansa/Karstadt-Quelle-Joint-Ventures Thomas Cook, zusammenzubringen. Ein Tui-Manager sagte dazu dem "Handelsblatt", er könne sich diese Lösung allerdings nicht vorstellen, "denn wenn wir da Geld mitbringen sollen, müssten wir wohl passen".

Die Situation bei dem größten europäischen Reisekonzern ist angespannt, nachdem nicht nur in seiner Touristiksparte die Umsätze zuletzt rückläufig waren, sondern zudem die Container-Schifffahrt einen starken Gewinneinbruch erlebte. Der Handlungsbedarf bei Tui wird durch die jüngste Übernahme der Dba durch Air Berlin noch zusätzlich erhöht. Schon vor einigen Tagen hatte das "Handelsblatt" berichtet, dass sowohl der für Touristik und Controlling zuständige Konzernvorstand Sebastian Ebel als auch Bereichsvorstand Eric Debry, der das Touristikgeschäft in Westeuropa verantwortet, aus dem Unternehmen ausscheiden werden. Tui wollte dazu bislang keinen Kommentar abgeben. Auch der genaue Termin der Aufsichtsratssitzung wurde bislang offiziell nicht genannt. (tso/AFP)

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