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Wirtschaft: Trister Abschied von der Dresdner Bank

Von Rolf Obertreis Aufbruch und Zuversicht hat diese Hauptversammlung nicht vermittelt, auch wenn Allianz-Chef Schulte-Noelle in jedem Ende auch einen guten Anfang erkennen mag. Faktisch war das letzte Aktionärstreffen der Dresdner Bank eher ein tristes Ereignis.

Von Rolf Obertreis

Aufbruch und Zuversicht hat diese Hauptversammlung nicht vermittelt, auch wenn Allianz-Chef Schulte-Noelle in jedem Ende auch einen guten Anfang erkennen mag. Faktisch war das letzte Aktionärstreffen der Dresdner Bank eher ein tristes Ereignis. Gerade mal 300 Anteilseigner fanden sich ein, reihenweise blieben die Stühle in einer viel zu großen Halle leer. Es ging nach 130 Jahren Eigenständigkeit mehr um ein letztes Händeschütteln als um aufmunterndes Schulterklopfen und den positiven Blick nach vorne. Dazu gesellten sich schlechte Zahlen, eher triste Finanzmärkte, die kaum Impulse geben, und Ankündigungen über einen weiteren Stellenabbau. Es wird noch lange dauern, bis die Allianz wirklich Freude an ihrer Tochter, der Dresdner Bank, haben wird.

Andererseits zeigt auch die letzte Hauptversammlung der Großbank: Nach den gescheiterten Fusionen mit der Deutschen und der Commerzbank gab es für die Dresdner Bank kaum Alternativen. Unter dem Dach der Allianz hat sie jetzt den bestmöglichen Platz gefunden. Beim Verkauf von Versicherungen und bei der Altersvorsorge zeigen sich immerhin schon Synergien. Bei den Riester-Policen und der betrieblichen Altersrente hat die Bank derzeit immerhin einen Marktanteil von 20 Prozent.

Die eigentlichen Probleme des deutschen Bankenmarktes sind mit dem neuen Finanz- und Versicherungsriesen aber nicht gelöst: Weder die Überkapazitäten bei den Filialen und im Investmentbanking noch das drängende Kostenproblem. Klar ist, der Stellenabbau bei der Dresdner Bank wird weitergehen. Doch nicht nur dort: Auch bei der Konkurrenz dürfte das Ende der Entlassungswelle noch nicht erreicht sein.

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