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Wirtschaft: Trotz Verbesserung des Anlegerschutzes können sich Kursüberprüfungen lohnen

Mit immer neuen Serviceleistungen locken die Börsen den Privatanleger an ihren Markt. So wurde zum Beispiel die Mindestschlussgröße für den variablen Handel abgeschafft.

Mit immer neuen Serviceleistungen locken die Börsen den Privatanleger an ihren Markt. So wurde zum Beispiel die Mindestschlussgröße für den variablen Handel abgeschafft. Der Vorteil zu früher liegt darin, dass der Kleinanleger nicht mehr stundenlang auf eine Auktion warten muss, bis seine Order ausgeführt wird. Wird einem Anleger die Auftragsannahme am Nachmittag vor Börsenschluss von seiner Bank verweigert, muss er dies in der heutigen Zeit nicht mehr hinnehmen. Bei der Auftragserteilung sollte er sich einer schnellen Ausführung versichern. Als weiteres Bonbon bieten einige Börsen einen "Best-Preis" an. Dem Kunden wird damit versprochen, dass er den zum Zeitpunkt der Orderausführung besten in Deutschland verfügbaren Kurs erhält. Eigentlich nach dem Gesetz eine Selbstverständlichkeit, weil "marktgerechte" Kurse zu ermitteln sind. Leider entsprach dies aber beileibe nicht der Realität.

Eine Überprüfung wäre trotz der allgemeinen Verbesserung des Anlegerschutzes angebracht. Denn wenn diese Garantie von allen Plätzen für jedes Geschäft eingehalten würde, dann gäbe es hierzulande weit mehr angenäherte oder sogar einheitliche Kurse. Das Preisbild ist aber immer noch sehr unterschiedlich. Fühlt sich der Investor bei der Preisfeststellung benachteiligt, sollte er bei der Börse nachfragen und gegebenenfalls bei anderen Plätzen den Kurs für den entsprechenden Zeitpunkt überprüfen. Die Handelsüberwachungsstellen verfügen über diese Daten. Angesichts des starken Wettbewerbs unter den Börsen dürfte die Durchsetzung der Anlegerinteressen bedeutend leichter fallen als noch vor zwei oder drei Jahren. Nachhaken lohnt sich. Hamburg bietet sogar eine "Besser-als-Xetra-Garantie". Dies muss aber, insbesondere bei mittleren und kleineren Werten, nicht unbedingt günstige Kurse bedeuten.

Im Zeitalter der elektronischen Datenübermittlung bieten fast sämtliche Börsen ihre Kurse online im Internet an. Leider nicht in Echt-Zeit, weil damit viel Geld zu verdienen ist. Aber immerhin ist bei einer Zeitverzögerung von rund 15 Minuten die ungefähre Marktlage erkennbar. Auch Unternehmen präsentieren sich im Internet. Manche Emissionsbanken veröffentlichen sogar ihre Analyseberichte auf der Web-Site. München bietet die Möglichkeit, Aufträge via Internet an die Bayerische Börse zu leiten. In Düsseldorf stehen Makler für allgemeine Markt- und Ausführungsinformationen telefonisch zur Verfügung. Daneben können an fast allen deutschen Börsen Broschüren über die jeweiligen Aktivitäten angefordert werden.

stk

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