Wirtschaft: Trübe Exportaussichten

BERLIN (Tsp).In der deutschen Wirtschaft haben sich die Geschäftsaussichten für das nächste halbe Jahr nach Umfrageergebnissen des Ifo-Instituts verschlechtert.Vor allem in der westdeutschen Industrie griff der Pessimismus im September aufgrund düsterer Exporterwartungen schneller um sich als im August.Das geht aus dem jüngsten Konjunkturtest des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung in München hervor.In der ostdeutschen Wirtschaft trübte sich die Stimmung ebenfalls ein, aber in etwas geringerem Ausmaß als im Westen.

Trotz recht stabiler Nachfrage bezeichneten deutlich weniger Industrieunternehmen in Westdeutschland ihre Geschäftslage im September als gut.Auftragsbestände wurden reduziert und die Produktion zum Teil leicht zurückgenommen.Eine Ausnahme bildeten die Pkw-Hersteller, die ihre Produktion weiter ausbauen wollen.Aber auch ihre Zuversicht wurde durch die Befürchtung nachlassender Exporterfolge erheblich gedämpft.In der ostdeutschen Industrie, die im September mit fast 83 Prozent die bislang höchste gemessene Kapazitätsauslastung erreichte, werden keine Impulse mehr von der Auslandsnachfrage erwartet.Nach den Stabilisierungstendenzen der vergangenen Monate dürfte sich die Beschäftigungslage nach Angaben des Ifo-Instituts in der ostdeutschen Industrie nun eher wieder verschlechtern: Den Meldungen zufolge soll die Zahl der Arbeitskräfte in der nächsten Zeit um 0,5 Prozent verringert werden.Nur noch in drei Prozent der Betriebe wurde im September kurzgearbeitet.

Nochmals deutlich verschlechtert haben sich die Aussichten in der ostdeutschen Bauwirtschaft.Der Stellenabbau setzt sich - allerdings in vermindertem Tempo - fort.Erneut etwas besser wird die Lage in der westdeutschen Bauindustrie beurteilt.Die Auftragsbestände sind zwar gestiegen, die Auftragslage wurde dennoch als ungünstig bezeichnet.Im Handel hat die Unzufriedenheit mit der Geschäftslage vor allem in Ostdeutschland weiter zugenommen.