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Der große Handelssaal der Börse Istanbul

© Kevin P. Hoffmann

Türkei: Polizei nimmt 57 Mitarbeiter der Börse Istanbul fest

Die türkische Polizei geht landesweit gegen mutmaßliche Anhänger der Gülen-Bewegung vor. An der Börse in Istanbul gibt es Dutzende Festnahmen.

Fast zehn Monate nach dem Putschversuch in der Türkei sind bei landesweiten Razzien gegen mutmaßliche Gülen-Anhänger innerhalb der Istanbuler Börse 57 Verdächtige festgenommen worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, fanden die Festnahmen am frühen Freitagmorgen in sechs verschiedenen Provinzen statt, insgesamt wurden demnach mehr als hundert Haftbefehle ausgestellt.

Den Verdächtigen wird Anadolu zufolge vorgeworfen, in den vereitelten Putsch im Juli verwickelt gewesen zu sein. Die Regierung in Ankara geht seitdem mit massenhaften Festnahmen gegen vermeintliche Gegner und mutmaßliche Unterstützer der Revolte vor. Die Türkei vermutet, dass der in den USA im Exil lebende Prediger Fethullah Gülen hinter dem Putschversuch steckt, was dieser jedoch bestreitet.

Das Hauptgebäude der Börse Istanbul wurde 1985 eingeweiht. Das Foto stammt von November 2016.
Das Hauptgebäude der Börse Istanbul wurde 1985 eingeweiht. Das Foto stammt von November 2016.

© Kevin P. Hoffmann

Das Gebäude der Börse war in der Putsch-Nacht auf den 16. Juli 2016 Schauplatz von Gefechten gewesen. Zwei Angestellte der Börse - ein Wachmann und ein ziviler Angestellter - wurden damals tödlich verletzt. Heute erinnert ein Mahnmal an die "Märtyrer". Lesen Sie hier eine Reportage von der Börse Istanbul von Dezember 2016.

Die Börse wurde vom Erdogan-Regime zugleich als einer der Orte identifiziert, an dem Gülen-Sympathisanten tätig waren. Börsenchef Himmet Karadag sprach Ende November 2016 in einem Gespräch mit deutschen Journalisten davon, dass man Individuen aufgrund verdächtiger Kursbewegungen habe identifizieren können. 120 der rund 1000 Mitarbeiter habe man identifiziert, 55 davon entlassen. (mit AFP)

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