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Wirtschaft: Tui entscheidet sich für Boeing

Touristikkonzern stellt deutsche Flotte um

Berlin Der Touristikkonzern Tui stellt seine deutsche Flugzeugflotte vom Jahr 2006 an komplett auf Maschinen des amerikanischen Flugzeugherstellers Boeing um und trennt sich von seinen Airbus-Modellen. Für die Tui-Ferienfluglinie Hapag-Lloyd Flug seien zehn Modelle vom Typ 737-800 bei Boeing bestellt worden, teilte der weltweit größte Touristikkonzern am Donnerstag in Hannover mit. Boeing gab den Auftragswert mit 655 Millionen Dollar an.

Die fünf zurzeit noch eingesetzten Modelle A310 des europäischen Flugzeugbauers Airbus will Tui zeitnah veräußern. Die Flugflotte der Tui-Billigfluglinie HLX (Hapag Lloyd Express) besteht bereits aus elf Boeing-Maschinen.

Von einer einheitlichen Boeing-Flotte verspricht sich die Tui Kostensenkungen bei der Instandhaltung und Wartung der Maschinen. Auch der im Verhältnis zum Euro schwache Dollar habe bei der Auftragsvergabe an die US-Amerikaner eine Rolle gespielt, sagte der für die Fluggesellschaften des Konzerns zuständige Tui-Vorstand Sebastian Ebel. Zudem dürfte der günstige Preis bei der Entscheidung der Tui für Boeing eine große Rolle gespielt haben. Denn der US-Flugzeugbauer steht unter Druck, Erfolge zu vermelden. Im vergangenen Jahr hat der Konzern 285 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert und damit zum zweiten Mal in Folge weniger als der europäische Konkurrent Airbus.

Die zehn neuen Boeing-Maschinen sollen von Anfang 2006 bis Mitte 2007 ausgeliefert werden. Wie sie die bestellten Flugzeuge finanziert, werde die Tui erst zu Beginn der Auslieferung entscheiden, sagte ein Konzern-Sprecher. Die derzeitige Flotte besteht aus eigenen und geleasten Maschinen. Der Vertrag sei Ende Dezember unterzeichnet worden. Damit zähle die Bestellung noch zum Auftragseingang für 2004.

In ihren Auslandsflotten setzt die Tui weiterhin auch Airbus-Flugzeuge ein, allerdings seien die „allermeisten“ bereits jetzt Boeing-Maschinen. Zur Tui gehören neben Hapag Lloyd Flug und HLX die Fluggesellschaften Britannia UK, Britannia Nordic, Thomsonfly, Corsair und Tui Airlines Belgium. Tui unterhält mit allen Fluglinien 104 Maschinen.

Die Tui-Aktie gewann in einem freundlichen Marktumfeld 1,1 Prozent auf gut 18,39 Euro. Die Aktien des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, der 80 Prozent an Airbus hält, gewann 2,8 Prozent auf 21,62 Euro. fw

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