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Wirtschaft: Tui verkauft Hapag-Lloyd

Hamburger Konsortium erhält den Zuschlag. Auch die Stadt ist beteiligt

München - Nach drastischen Absatzeinbrüchen im September fährt der BMW-Konzern die Produktion zurück. Die Werke Regensburg und München setzen Anfang November für eine Woche die Produktion aus, Leipzig wird im Oktober für vier Tage stillstehen. Auch Dingolfing und Landshut werden betroffen sein. Ein BMW-Sprecher in München nannte die Produktionskürzungen „geplante Maßnahmen“. Die Kürzungen könnten die Beschäftigten über Arbeitszeitkonten ausgleichen.

BMW-Chef Norbert Reithofer hatte im August bei der Präsentation der Halbjahreszahlen einen Abbau der Kapazitäten angekündigt, nachdem in den USA der Absatz drastisch eingebrochen war. BMW will in diesem Jahr 25 000 Autos weniger bauen als geplant, 15 000 Autos, eigentlich für den US-Markt bestimmt, sollen jetzt nach Russland, China oder an den Persischen Golf verschifft werden. Ob sie dort auch verkauft werden, ist allerdings unsicher: Auch dort brechen die Börsen ein.

Seit Beginn des Jahres läuft ein Sparprogramm bei BMW, das auch den Abbau von 8 100 Stellen vorsieht. „Die Situation bleibt angespannt“, räumt Marketingchef Ian Robertson ein.

Weniger produziert werden die Modelle der 3er Reihe, die vor allem in Regensburg und München vom Band laufen. Im September brach der Absatz der Reihe um 18 Prozent ein. Auch die Verkäufe der 5er und 7er-Reihe – beliebte Dienstwagen bei Bankern – gingen deutlich zurück. Zulegen kann nur die Kompaktklasse der 1er Reihe. „Die Zuspitzung der Finanzkrise führt auch im Premiumsegment zu einer Kaufzurückhaltung“, versucht Robertson eine Erklärung.

Mittlerweile wackelt das Absatzziel für 2008. Die BMW Group mit den Marken Mini, Rolls-Royce und BMW will gegenüber 2007 zulegen, damals verkaufte der Konzern 1,5 Millionen Fahrzeuge. Nach starken Absätzen im Frühjahr liegt BMW jetzt nur noch mit 1,7 Prozent über dem Vorjahr – Tendenz stark fallend.

Jetzt rächt sich auch die sorglose Absatzpolitik in den USA. BMW ist stärker als etwa Audi oder Mercedes von der Krise betroffen, die Münchener hatten in den vergangenen Jahren aggressiv den US-Absatz über Leasingfinanzierung angekurbelt. Zum Halbjahr wurde die Reißleine gezogen, über 700 Millionen Euro an ungedeckten Restwerten muss BMW in die Bilanz einstellen. Das Gewinnziel musste um 1,5 Milliarden Euro auf rund 2,3 Milliarden gesenkt werden. Ob das reichen wird, ist nicht klar: Finanzchef Michael Ganal schließt nicht aus, dass weitere Leasingabschreibungen in den USA, Großbritannien oder Spanien folgen werden. fas (HB)

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