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Übernahme: Puma empfängt PPR mit offenen Armen

Der französische Luxusgüterkonzern PPR will den weltweit drittgrößten Sportartikelhersteller Puma komplett übernehmen. 5,3 Milliarden Euro legt die Holding dafür auf den Tisch.

Paris/Herzogenaurach - Die Franzosen haben für 1,4 Milliarden Euro vom bisherigen Puma-Großaktionär, der Mayfair Beteiligungsfondgesellschaft der Tchibo-Erben Herz, dessen Anteile in Höhe von 27,1 Prozent erworben. Den übrigen Aktionären soll ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot in Höhe von 330 Euro je Aktie gemacht werden, teilte der französische PPR-Konzern mit. Der Puma-Vorstand begrüßte die geplante Übernahme und will den Aktionären die Annahme des Angebots empfehlen. PPR sei der "ideale Partner".

PPR-Chef François-Henri Pinault erklärte, die Transaktion sei "ein Meilenstein unserer Strategie des profitablen Wachstums". Zum Portfolio der französischen Holding, die im vergangenen Jahr eine Umsatz von knapp 18 Milliarden Euro erzielte, gehören Luxusmarken wie Gucci und Yves Saint Laurent. Pinault versicherte, man garantiere den Fortbestand von Puma als eigenständiges Unternehmen. Es seien keine Personalveränderungen geplant.

Angebot an Aktionäre im Mai

PPR teilte mit, der angebotene Preis bewerte Puma mit 5,3 Milliarden Euro und spiegele eine Prämie von 24 Prozent auf den durchschnittlich gewichteten Aktienpreis des vergangenen Monats wider. Puma-Vorstandschef Jochen Zeitz bezeichnete das Angebot als fair. "Der Vorstand ist davon überzeugt, dass PPR der ideale Partner für Puma ist", sagte Zeitz. Damit erhalte das Herzogenauracher Unternehmen die Unterstützung eines finanzstarken Konzerns bei seinem Ziel, die begehrteste Sportlifestyle-Marke der Welt zu werden. Man profitiere von der globalen Ausrichtung, dem starken Portfolio an Premium-Marken sowie der Erfahrung auf dem Handelssektor.

Den Angaben zufolge erwarb PPR über seine nahezu 100-prozentige Tochtergesellschaft Sapardis die Mayfair-Anteile zu einem Preis von 330 Euro je Aktie in bar. Nicht davon erfasst sei die Dividende für 2006 in Höhe von 2,50 Euro pro Aktie. Die Transaktion solle zu 100 Prozent durch Fremdmittel finanziert werden. Das Angebot an die übrigen Puma-Aktionäre soll nach Freigabe durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) vorgelegt werden, die für Mai erwartet werde.

Kurssprung für Puma-Aktie

Daraufhin könnten die Anteilseigner ihre Aktien über einen Zeitraum von fünf Wochen eintauschen. "PPR geht davon aus, dass die Angebotsphase Anfang Juli abgeschlossen sein wird", hieß es. Die Puma-Aktie setzte ihren Höhenflug fort. Die Titel des Sportartikelherstellers zogen im frühen Handel um 8,54 Prozent auf 341,10 Euro an.

Die bisherigen Puma-Hauptaktionäre Günter und Daniela Herz begründeten den Verkauf ihrer Beteiligung mit der guten Unternehmensentwicklung. Das vor zwei Jahren angetretene Investment sei zwar langfristig geplant gewesen, teilte Mayfair in Hamburg mit. Die unerwartet schnelle Entwicklung von Puma und das "freundliche" Angebot von PPR hätten Mayfair jedoch dazu veranlasst, der Transaktion zuzustimmen. (tso/dpa)

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