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Übernahme: Trotz Druck: Freenet will Debitel

Der Telekommunikations-Anbieter Freenet hält ungeachtet des Drucks der Großaktionäre United Internet und Drillisch an der Übernahme des Wettbewerbers Debitel fest. Durch einen Zusammenschluss könnte der drittgrößte Mobilfunk-Anbieter Deutschlands entstehen.

Es liege nicht im Unternehmensinteresse, die erfolgversprechenden Verhandlungen mit der Debitel-Mutter Permira aufgrund der Einwände von United Internet abzubrechen oder zu verschieben, schrieb Freenet-Chef Eckhard Spoerr in einem Brief an die Führung von United Internet. Freenet steht vor der Übernahme des größeren Wettbewerbers Debitel, was United-Internet-Chef Ralph Dommermuth torpedieren will.

United Internet und Drillisch halten über eine gemeinsame Holding gut 25 Prozent an Freenet und wollen die Firma übernehmen - allerdings nur wenn sie von Debitel-Kauf absieht.

Zusammen 19 Millionen Kunden

Freenet steht aber nach Angaben aus Branchenkreisen bereits kurz vor einer Einigung mit dem Finanzinvestor Permira über den Erwerb des größeren Serviceproviders Debitel. Der Kaufpreis soll bei 1,4 bis 1,8 Milliarden Euro liegen und in bar und mit Freenet-Aktien beglichen werden. Durch einen Zusammenschluss würde der drittgrößte Mobilfunk-Anbieter in Deutschland mit rund 19 Millionen Kunden entstehen.

Dommermuth bemühnt sich dennoch weiter um Freenet. Anfang März hatte er neue Gespräche angekündigt und diese Woche eine höhere Bewertung für das Unternehmen ins Spiel gebracht. Interesse hat er vor allem an dem DSL-Geschäft der Büdelsdorfer, während Drillisch auf das Mobilfunkgeschäft schielt.

United Internet und Drillisch wollen die Verhandlungen mit Freenet nach früheren Angaben bis Mai unter Dach und Fach bringen. Spoerr wies dies zurück: Es gebe keinen "vereinbarten Zeitplan", schreibt er. Er forderte die beiden Interessenten, die über eine Zwischenholding an Freenet beteiligt sind, auf, Klarheit zu schaffen: "Es steht United Internet frei, unseren Aktionären jederzeit ein Übernahmeangebot zu unterbreiten." Ein solches würde die Freenet-Führung pflichtgemäß prüfen. Dommermuth hatte am Montag für den Fall einer Offerte eine Bewertung von 14 Euro je Freenet-Aktie in Aussicht gestellt statt zuvor 12,80 Euro. (tbe/dpa)

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