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Wirtschaft: Übernahme von Techem geplatzt

Hedge-Fonds hatten auf höhere Offerte spekuliert

Frankfurt am Main - Die milliardenschwere Übernahme der Heizungs- und Wasser-Ablesefirma Techem ist gescheitert. Die australische Macquarie Bank und die britische Beteiligungsgesellschaft BC Partners erreichten nicht die angestrebte Mehrheit von 70,5 Prozent der Anteile. Bis zum Ende der Angebotsfrist am Montag waren der Bank nur fünf Millionen der ausstehenden Aktien angeboten worden. Damit wäre der Anteil auf rund 43 Prozent gestiegen. Gescheitert sind die Bieter dem Vernehmen nach an Hedge-Fonds, die sich bei Techem eingekauft haben, ihre Aktien aber nicht abgeben wollen, weil sie auf ein höheres Angebot hofften. „Es geht nur ums Geld“, sagte ein Insider. Techem-Chef Horst Enzelmüller bedauerte die Entwicklung.

Die Übernahmeschlacht um Techem tobte seit Mitte Oktober. Damals hatte Macquarie eine Offerte in Höhe von 1,1 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt. Weil Techem-Chef Horst Enzelmüller mit den Australiern zunächst nicht zurechtkam, holte er sich Unterstützung bei BC Partners. Sie konterten Mitte November mit einer Gegenofferte in Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Darauf stockten die Australier ihr Angebot auf 1,36 Milliarden Euro oder 55 Euro je Aktie auf. Anfang Januar einigten sich Marquarie und BC Partners dann darauf, gemeinsam für Techem zu bieten. Auslöser für das Ringen um den Energiedienstleister war der Rückzug der Nachfahren von Firmengründer Friedrich Ott. Sie hatten Anfang 2006 ihren Anteil in Höhe von 25,1 Prozent über die Börse verkauft.

Die Australier wollen jetzt alle Optionen prüfen. Bis zur Abgabe eines neuen Angebots müssten sie ein Jahr warten. Erst einmal bleibt Macquarie mit einem Anteil von 27,2 Prozent größter Einzelaktionär von Techem. Schätzungen zufolge sollen sich Hedge-Fonds inzwischen mehr als 50 Prozent der Anteile gesichert haben, einige jeweils schon mehr als fünf Prozent.

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