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Übernahmeschlacht: Gewerkschaften skeptisch über Schaeffler-Angebot

Der Autozulieferer Continental hat das Übernahmeangebot der Schaeffler-Gruppe zurückgewiesen. Das Angebot sei in hohem Maße opportunistisch, teilte Continental mit. Und auch die IG Metall sieht das Angebot kritisch.

Die IG Metall sieht das Übernahmeangebot der Schaeffler-Gruppe an die Aktionäre des Autozulieferers Continental mit großer Skepsis. Es sei zu befürchten, dass das fränkische Familienunternehmen mit der beabsichtigten Beteiligung von über 30 Prozent eine beherrschende Rolle bei Continental einnehmen wolle, sagte Aufsichtsratsmitglied und IG Metall Bezirksleiter Hartmut Meine am Mittwoch. Die Gefahr einer schleichenden feindlichen Übernahme scheine nicht vom Tisch zu sein. "Die Erfahrung lehrt, dass alles, was im Verborgenen hinter verschlossen Türen ohne Arbeitnehmerbeteiligung entschieden wird, zu Lasten der Beschäftigten und ihrer Arbeitsplätze geht."

Das Angebot von Schaeffler spiegele außerdem den wahren Wert der Continental nicht annähernd wieder und entbehre einer überzeugenden industriellen Logik, hatte das Unternehmen am Mittwoch in Hannover mitgeteilt. Schaeffler habe sich auf "rechtswidrige Weise" angeschlichen, um die Kontrolle über Continental zu erlangen, hieß es. Continental habe als eigenständiges Unternehmen in derzeitiger Aufstellung eine hervorragende Zukunftsperspektive. "Continental würde Schaeffler nützen, Schaeffler aber nicht Continental."

Die fränkische Schaeffler-Gruppe hatte am Dienstag ein Übernahmeangebot vorgelegt. Sie bietet den anderen Aktionären 69,37 Euro pro Aktie in bar, damit bewertet die Offerte Continental mit 11,2 Milliarden Euro. Das Unternehmen strebe eine strategische Beteiligung von mehr als 30 Prozent an Continental an, aber nicht notwendigerweise eine Mehrheit, hieß es. (mpr/dpa)

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