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© dpa

Überraschender Gewinnsprung: Google trotzt der Wirtschaftskrise

Düstere Konjunkturaussichten wegen der globalen Finanzkrise? Dem Internet-Konzern Google kann das offenbar nichts anhaben: Der Suchmaschinen-Riese übertrifft mit einem starken Ergebnis sämtliche Erwartungen der Analysten - und will dennoch sparen.

Der Internet-Konzern Google zeigt trotz der Wirtschaftskrise Stärke und hat die Anleger mit einem überraschend kräftigen Gewinnsprung beeindruckt. Googles Überschuss kletterte im dritten Quartal dank florierender Werbeeinnahmen um mehr als ein Viertel auf 1,35 Milliarden Dollar (1,0 Milliarden Euro). Der Gesamtumsatz stieg um gut 30 Prozent auf 5,54 Milliarden Dollar. In Europa habe besonders Deutschland das Geschäft mit angetrieben.

Konzernchef Eric Schmidt zeigte sich ungeachtet der düsteren Konjunkturaussichten für Google optimistisch. Zugleich räumte er in einer Telefonkonferenz am Donnerstagabend ein: "Die wirtschaftliche Lage ist so im Fluss, dass wir alle in unbekanntem Gelände unterwegs sind."

Mit seinem Ergebnis übertraf Google die Analystenerwartungen klar. Die Aktie schoss nachbörslich um zehn Prozent hoch. Im Tagesverlauf hatte sie 4,1 Prozent auf 353,02 Dollar gewonnen. Seit Jahresbeginn verlor der US-Konzern jedoch rund die Hälfte seines Börsenwerts.

Neue Spekulationen um Microsoft-Yahoo-Ehe

Google dominiert weltweit das boomende Geschäft mit Internet-Suchanzeigen klar vor Yahoo und Microsoft. Softwareriese Microsoft wollte Googles Vormacht durch eine Übernahme von Yahoo brechen, blitzte aber vor einigen Monaten ab. Yahoo will bei der Online-Werbung nun teilweise mit Google kooperieren, noch ist der Segen der Wettbewerbshüter aber unsicher. Microsoft-Chef Steve Ballmer heizte am Donnerstag Spekulationen über eine Ehe mit Yahoo durch Äußerungen neu an. Es gebe derzeit aber keine Gespräche, schränkte er ein.

Mehr als die Hälfte seiner Umsätze erzielt Google mittlerweile außerhalb der USA. Mit den steigenden Einnahmen durch Suchanzeigen stößt der Konzern in immer neue Geschäftsfelder vor. In den USA startet gerade das erste Handy mit einem von Google initiierten Betriebssystem ("Android"). Es soll Apples iPhone Konkurrenz machen und Anfang 2009 auch nach Deutschland kommen. Google will sich so die lukrativen Werbeumsätze auch in der mobilen Internet-Nutzung sichern.

Google tritt auf die Kostenbremse

Indes waren von Google auch ungewohnte Töne zu hören: Wegen der Konjunkturkrise will Schmidt die Kosten "genau im Blick behalten". Bisher ist der Konzern besonders auch seinen Mitarbeitern gegenüber als sehr spendabel bekannt. Bei den Neueinstellungen trat Google bereits auf die Bremse. In den vergangenen drei Monaten stieg die Beschäftigtenzahl etwas langsamer um gut 500 auf nun über 20.000.

Der von Experten viel beachtete Nettoumsatz ohne die an Partner abzuführenden Erlöse lag im dritten Quartal bei 4,04 Milliarden Dollar. Die bezahlten Klicks auf Suchanzeigen, ein Maßstab für die Einnahmen, stiegen um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um vier Prozent zum zweiten Quartal. (jam/dpa)

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