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Wirtschaft: Übertarifliche Löhne werden abgebaut

DÜSSELDORF (pt/HB).Der Abstand zwischen den Tarifeinkommen und den tatsächlich von den Unternehmen gezahlten Löhnen, die sogenannte Lohndrift, hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verringert.

DÜSSELDORF (pt/HB).Der Abstand zwischen den Tarifeinkommen und den tatsächlich von den Unternehmen gezahlten Löhnen, die sogenannte Lohndrift, hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verringert.Dies geht aus einer Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft hervor.Danach ist der Anteil tarifgebundener Unternehmen in Westdeutschland, die übertarifliche Gehälter zahlen, von 60 Prozent im Jahr 1993 auf nur noch 48,9 Prozent im vergangenen Jahr geschrumpft.

Bei der Erhebung für das Jahr 1997 bezeichneten sich 58,8 Prozent der befragten westdeutschen Unternehmen als tarifgebunden.In Ostdeutschland waren es nur 40,9 Prozent.Auch der Anteil der übertariflich zahlenden Betriebe ist in den neuen Bundesländern mit 16,8 Prozent deutlich kleiner als im Westen.Dagegen ist die Spanne zwischen Tariflohn und Effektivlohn in Ost und West im Durchschnitt gleich - bei 11,4 Prozent.Der Anteil der Unternehmen, die Übertarif zahlen, schwankt deutlich nach Branchen.Im Westen liegt er am höchsten im Baugewerbe bei 61,3 Prozent, in der Grundstoffe und Produktionsgüter verarbeitenden Industrie bei 58 Prozent und im Handel bei 52,8 Prozent.Den geringsten Anteil verzeichnen Banken und Versicherungen mit 26 Prozent und Bergbau/Energie mit 21,2 Prozent.Der Unterschied zwischen tatsächlichem und tariflichem Lohn ist bei privaten Dienstleistungen am höchsten und in der Landwirtschaft am niedrigsten.

In Ostdeutschland führt die Grundstoff- und Produktionsgüterindustrie die Hitliste an, wo 22,5 Prozent der Unternehmen Übertarif zahlen.Das Schlußlicht bilden Bergbau und Energie mit 6,5 Prozent.Die relative Lohnspanne ist in den neuen Ländern im Bereich Verkehr / Nachrichten am höchsten, bei ostdeutschen Banken und Versicherungen am geringsten.

Die sinkende Lohndrift ist insgesamt ein Beleg dafür, daß die Unternehmen den übertariflichen Bereich benutzt haben, um die Folgen der Rezession in den Jahren 1992 und 1993 abzufedern.Bei einem Überangebot an Arbeitskräften müssen die Unternehmen nicht übertariflich zahlen, um Beschäftigte zu werben oder zu halten.

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