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Die Commerbank baut nach dem Vorstand die nächste Führungsebene um.

© dpa

Umbau bei der Commerzbank: Institut streicht 181 Managerstellen

Die Commerzbank verschlankt ihre Führung, eine Managementebene fällt weg. Der Standort Berlin profitiert davon allerdings: Von hier aus arbeiten nun zwei Bereichsvorstände.

Von Carla Neuhaus

Die Commerzbank baut radikal um und strafft ihr Management – sowohl im Privatkundengeschäft wie auch in der hauseigenen Mittelstandsbank. Eine komplette Führungsebene fällt auf diese Weise künftig weg. Für den Konzern ist das Finanzkreisen zufolge der größte Umbau seit der Integration der Dresdner Bank vor sechs Jahren. Bundesweit streicht das Institut 181 Vollzeitstellen für leitende Angestellte.

Wie die Commerzbank am Freitag mitteilte, gewinnt der Standort Berlin durch den Umbau allerdings weiter an Bedeutung. So werden künftig gleich zwei Bereichsvorstände ihren Sitz in der Hauptstadt haben: Von Berlin aus verantworten sie das Privat- und Firmenkundengeschäft für den gesamten Osten Deutschlands. „Damit werten wir die Hauptstadt in unserer Führungsstruktur deutlich auf“, sagte ein Sprecher.

Eine Berlinerin steigt auf

Mit 25 Jahren hat Jenny Friese zum ersten Mal eine Führungsposition übernommen.
Mit 25 Jahren hat Jenny Friese zum ersten Mal eine Führungsposition übernommen.

© Doris Spiekermann-Klaas

Die Leitung des Privatkundengeschäfts im Osten übernimmt Jenny Friese. Die 40-Jährige war zuvor in der Region bereits für das Wealth Management zuständig – also das Geschäft mit besonders vermögenden Kunden. Jetzt wird die gebürtige Berlinerin eine der wenigen Frauen in der ersten Führungsebene der Bank. Friese übernimmt die Verantwortung für die flächenmäßig größte Vertriebsregion der Commerzbank mit über 220 Filialen zwischen Ostsee und Erzgebirge. In ihrer neuen Funktion berichtet Friese direkt an Privatkundenvorstand Martin Zielke. Eine eigene Führung für das Wealth Management in der Region Berlin wird es dagegen nicht mehr geben, dieser Geschäftsbereich wird stärker mit dem Privatkundengeschäft verzahnt.

Die Commerzbank löst ihre stark verästelte Führungsstruktur auf

Bereichsvorstand für die Mittelstandsbank im Osten wird Holger Werner. Der 49-Jährige wird künftig sowohl einen Schreibtisch in Frankfurt am Main als auch in Berlin haben. In der Hauptstadtregion übernimmt er die Verantwortung für das Geschäft von 20 Firmenkundenstandorten.

Holger Werner wird Bereichsvorstand für die Mittelstandsbank im Osten.
Holger Werner wird Bereichsvorstand für die Mittelstandsbank im Osten.

© promo

Mit der Umstrukturierung löst die Commerzbank ihre bislang stark hierarchische Führungsstruktur auf. In der Vergangenheit waren die Filialen bundesweit in 140 Regionen zusammengefasst, die wiederum in 25 Gebieten gebündelt waren. Auf jeder Ebene gab es Führungskräfte. Nun werden die Zweigstellen zu größeren Verantwortungseinheiten zusammengefasst. Verantwortlich sind dann bundesweit je fünf Bereichsvorstände für das Privatkundengeschäft und die Mittelstandsbank.

Das Institut will schneller werden

„Die neue Aufstellung im Vertrieb bedeutet, dass wir mehr Entscheidungskompetenz an unsere Führungskräfte und Betreuer vor Ort und damit in die Nähe der Kunden verlagern“, sagte Bereichsvorstand Holger Werner. „Damit verkürzen wir unserer Reaktions- und Umsetzungszeiten deutlich.“ So sollen zum Beispiel neue Produkte künftig schneller in der Filiale angeboten werden können. Hat das bislang vier bis sechs Wochen gedauert, soll das nun bereits binnen zwei Wochen möglich sein. Die Bank will auf diese Weise Kosten sparen und flexibler werden.

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