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Umfrage: Deutsche wollen wegen Preiserhöhungen weniger Zug fahren

Wegen der anstehenden Preiserhöhungen wollen laut einer Umfrage 16 Prozent aller Deutschen weniger mit der Bahn fragen. Die Fahrgastverbände kritisieren daneben die hohen Bezüge des Bahnvorstands.

Berlin - 50 Prozent wollten genauso häufig wie bisher die Bahn nutzen, ergab eine Erhebung des Forsa-Instituts im Auftrag der Zeitung "Bild am Sonntag". 34 Prozent der Befragten gaben an, ohnehin nie mit dem Zug zu fahren. Vor allem jüngere Bahnbenutzer gaben an, wegen der höheren Preise auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. Die Deutsche Bahn (DB) will die Preise im Fernverkehr zum Jahresbeginn um 5,6 Prozent sowie im Nahverkehr um 3,9 Prozent anheben. Neben den Energiepreisen wurde dies auch mit der Mehrwertsteuererhöhung begründet.

Angesichts der Preiserhöhungen kritisierten Fahrgastverbände die Steigerungen bei den Vorstandsgehältern der Deutschen Bahn der vergangenen Jahre. Laut "Bild am Sonntag" sind seit dem Amtsantritt von Hartmut Mehdorn die Bezüge für die acht Vorstandsmitglieder um 400 Prozent gestiegen, in den Jahren 1999 bis 2005 laut Geschäftsbericht von 3,679 Millionen Euro auf 14,693 Millionen Euro. "Die Kunden zahlen jedes Jahr höhere Preise, nur damit die Bahn-Chefs ein schönes Leben haben", kritisierte der Vorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland, Michael Gehrmann. "Es hätte die letzten Jahre gar keine Gehaltserhöhung geben dürfen, denn die Leistung stimmt nicht", sagte er mit Blick auf die vielen Verspätungen im Zugverkehr.

Karl-Peter Naumann, der Vorsitzende von Pro Bahn, sagte der Zeitung: "Wenn es super läuft, kann man die Bezüge der Spitzenmanager erhöhen - aber es läuft nicht super." Der Bahnkonzern wies die Kritik dem Bericht zufolge zurück. "Im Vergleich zu anderen Unternehmen dieser Größenordnung bewegen sich die Vorstandsgehälter im unteren Bereich", sagte ein Unternehmenssprecher der Zeitung. (tso/AFP)

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