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Wirtschaft: Umsatzsteigerung: Intel rechnet trotz Rekordjahr mit Einbußen

Der weltgrößte Hersteller von Mikrochips, Intel, hat im Jahr 2000 seinen Umsatz um 15 Prozent steigern können. Für dieses Jahr rechnet er aber mit einem schwächeren Geschäft, da die Konjunktur weltweit abnimmt.

Der weltgrößte Hersteller von Mikrochips, Intel, hat im Jahr 2000 seinen Umsatz um 15 Prozent steigern können. Für dieses Jahr rechnet er aber mit einem schwächeren Geschäft, da die Konjunktur weltweit abnimmt. "Das war ein Jahr mit Rekordumsätzen und Rekordgewinnen. Allerdings behinderte die sich verlangsamende Konjunktur unser Wachstum im vierten Quartal und sorgt kurzfristig für Unsicherheit", sagte Intel-Chef Craig Barrett.

Im vierten Quartal 2000 übertraf Intel allerdings die zuvor nach unten korrigierten Erwartungen der Analysten beim Gewinn je Aktie. Ohne Kosten für Zukäufe lag dieser bei 38 Cent, ein Cent mehr als erwartet. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar. Damit waren die Erlöse genauso hoch wie im dritten Quartal. Im Gesamtjahr 2000 wurch der Umsatz zum 14. Mal in Folge und erreichte 33,7 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn einschließlich Kosten für Zukäufe erhöhte sich um 44 Prozent auf 1,51 Dollar je Aktie. Intel übernahm in diesem Jahr 16 Firmen. Als jetzt die Quartalszahlen bekannt wurden, zog der Intel-Aktienkurs in New York an.

Doch schon in der zweiten Jahreshälfte ging die Nachfrage nach Personal Computern zurück. Bei einer weiteren Abschwächung halten Experten nun einen Rückgang des Wachstums in der ganzen Branche für möglich. Der Umsatz werde im ersten Quartal - verglichen mit dem Schlussquartal 2000 - voraussichtlich um 15 Prozent zurückgehen, teilte das Unternehmen mit. "Es ist einfach schwierig zu sagen, ob es sich um eine wirtschaftliche Abkühlung oder eine Rezession handelt", sagte Andy Bryant, Finanzchef bei Intel. In der Vergangenheit hatten die Erstquartalsumsätze des Chipkonzerns stets um etwa fünf Prozent unter den Erlöszahlen des Vorjahresendes gelegen. Auch in Deutschland und Europa blickt der Konzern skeptisch in die Zukunft. "Die Konjunktur ist derzeit nicht berauschend", sagte Günter Jünger, Geschäftsführer von Intel Zentraleuropa. Allerdings sei in der zweiten Jahreshälfte saisonal wieder mit einer Belebung zu rechnen. Arbeitsplätze seien nicht in Gefahr. In Europa erwirtschaftet Intel etwa einen Viertel des Umsatzes.

Intel beginne das erste Quartal mit der schlechtesten Perspektive in der jüngsten Vergangenheit, sagte Ashok Kumar, Analyst bei U.S. Bancorp Piper Jeffray. Falls sich die Wachstumsraten bei PCs nicht bis zum dritten Quartal verbesserten, wäre es das erste Mal, dass in der PC-Industrie das Wachstum in einem Jahr insgesamt zurückgehe. In den letzten Tagen hatten bereits die Computerkonzerne Hewlett-Packard und Gateway Gewinnwarnungen abgegeben. Auch Advanced Microdevices verringert das Gewinnziel. Branchenexperten sehen dies als Anzeichen dafür, dass der PC-Industrie ein hartes Geschäftsjahr bevorsteht.

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