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Genveränderte Kartoffel der Sorte Fortuna bei der BASF.

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Exklusiv

Umstrittene Forschung: BASF fordert mehr Unterstützung von der Politik für Gentechnik

BASF-Vorstand Michael Heinz sieht wegen der Vorbehalte gegen Gentechnik Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet. Darüber hinaus warnt er vor einem Zurückfallen bei der Forschung.

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hat die Politik aufgefordert, sich stärker für Gentechnologie einzusetzen. „Die Regierung sollte sich überlegen, ob sie es in Kauf nehmen will, dass weitere Arbeitsplätze verloren gehen“, sagte BASF-Vorstand Michael Heinz dem Tagesspiegel. Der Konzern hatte jüngst den Sitz seiner Gentechniksparte aus Limburgerhof bei Ludwigshafen nach Raleigh in North Carolina verlagert – „wegen massiver Vorbehalte in der Bevölkerung“, sagte Heinz. Insgesamt sollen dadurch in Europa 140 Arbeitplätze wegfallen.

„Es ist uns nicht gelungen, die Menschen in Deutschland davon zu überzeugen, dass Gentechnik eine sinnvolle Methode sein kann, um künftig ausreichende Mengen an Nahrungsmitteln sicherzustellen“, sagte Heinz. Daher gehe BASF nun mit der Sparte dorthin, „wo man diese Technologie wertschätzt“. Der Vorstand kritisierte auch den „irrationalen“ Umgang der Bevölkerung mit der Gentechnik. „Es ist wichtig, dass die Menschen sich nicht gegen Innovationen sperren.“

Heinz warnte auch vor einem Zurückfallen bei der Forschung zur grünen Gentechnologie. Noch sei man in Europa in diesem Bereich mit führend. „Doch die Politik muss sich fragen, wie lange das noch so sein wird, wenn man die Früchte der Wissenschaft am Ende nicht kommerziell nutzen kann“, kritisierte der Vorstand. Zwar brauche Europa diese Technologie nicht, um die Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen. „Aber ein Exportland für landwirtschaftliche Produkte werden wir mit dieser Blockadehaltung nicht sein“, sagte Heinz.

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