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Wirtschaft: UMTS-Auktion: Eine Wette auf den Erfolg bei der Versteigerung

Telekommunikationsaktien haben derzeit bei den Anlegern einen schweren Stand. Die Unsicherheit darüber, wie viel die Unternehmen für die neuen Mobilfunklizenzen der dritten Generation (UMTS) ausgeben müssen und wie viel sie damit am Ende wirklich verdienen können, drückt die Kurse.

Telekommunikationsaktien haben derzeit bei den Anlegern einen schweren Stand. Die Unsicherheit darüber, wie viel die Unternehmen für die neuen Mobilfunklizenzen der dritten Generation (UMTS) ausgeben müssen und wie viel sie damit am Ende wirklich verdienen können, drückt die Kurse. Hinzukommt die allgemeine Schwäche der Technologieaktien.

"Das UMTS-Geschäft belastet die gesamte Branche", sagt Marcus Schmitz vom Bankhaus Hauk & Aufhäuser. Bei einem maßvollen Ausgang werde das Ende der Auktion einen positiven Einfluss auf die Kurse haben, da dann kein Risiko mehr bestünde. Er rechnet mit einem Auktionserlös von 60 bis 70 Milliarden Mark. Eine Summe von mehr als 80 Milliarden Mark hingegen werde einen negativen Einfluss auf die Kurse haben. Diesen negativen Touch würden dann aber eher die Muttergesellschaften der kleineren Unternehmen verspüren. Bei der Telekom oder Vodafone würden sich bei dem hohen Kundenstamm die UMTS-Kosten relativ schnell (in sechs bis sieben Jahren) amortisieren. Bei Mobilcom, Viag Interkom oder E-Plus könnte es dagegen zehn bis 15 Jahre dauern.

WestLB Panmure geht von einem Versteigerungserlös von 70 bis 80 Milliarden Mark aus. "Wir glauben, dass bei der Deutschen Telekom und Vodafone die Preise für die UMTS-Lizenzen schon in den Kursen enthalten sind", sagt Analyst Holger Grawe. Er rechnet damit, dass die Telekom und Vodafone für jeweils eine große Lizenz mit je drei Frequenzblöcken 17,5 bis 20 Milliarden Mark zahlen müssen. "Was darüber liegt, wird den Kurs negativ beeinflussen." Grawe sieht den Kurs der T-Aktie auf Sicht von einem Jahr bei 75 Euro. Die T-Aktie sei also für langfristig-orientierte Anleger ein Kauf. Anders sein Urteil über Mobilcom. Hier sei die Lizenz noch nicht im Kurs enthalten. "Wenn Mobilcom das Rennen macht, könnte die Aktie schnell steigen", sagt Grawe. Immerhin steige Mobilcom vom Service-Provider zum Netzbetreiber auf. Doch wenn nun in der Erwartung, dass Mobilcom bei der UMTS-Versteigerung erfolgreich ist, die Kurse steigen, könnten viele Anleger Gewinne mitnehmen, wenn es tatsächlich dazu komme. "Mobilcom ist keine Aktie, die man sich einfach ins Depot legen kann - man muss sie immer im Auge behalten", sagt Grawe. Sein Kursziel für zwölf Monate: 195 Euro. Wer jetzt Mobilcom kaufe, schließe eine Wette auf UMTS ab, sagt der Analyst.

vis

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