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Wirtschaft: UMTS-Auktion: In Mainz fällt der Hammer (Kommentar)

Die Schmerzgrenze ist erreicht. Am Mittwoch gaben die Aktien jener Telekommunikationsunternehmen nach, die an der Versteigerung der UMTS-Lizenzen beteiligt sind.

Die Schmerzgrenze ist erreicht. Am Mittwoch gaben die Aktien jener Telekommunikationsunternehmen nach, die an der Versteigerung der UMTS-Lizenzen beteiligt sind. Rating-Agenturen, die sich mit der Aktienbewertung befassen, kündigten eine baldige Rückstufung an; Analysten blieben mit Kaufempfehlungen zurückhaltend. Findige Fachleute raten Anlegern jetzt, die Finger vom Mobilfunk zu lassen und in Aktien jener Unternehmen zu investieren, welche die UMTS-Infrastruktur bereitstellen. Nicht jeder Goldsucher wird reich, die Hersteller von Hacke und Schaufel profitieren in jedem Fall. Gewiss werden die Bieter beim Telekommunikations-Regulierer Klaus-Dieter Scheurle diese Signale mit großem Feingefühl zur Kenntnis nehmen. Denn die Botschaft ist eindeutig: Seriöse Marktbeobachter haben mit Lizenzkosten von 80 Milliarden Mark gerechnet. Das wäre ein Kopfgeld von rund 250 Mark pro potenziellem späteren UMTS-Kunden in Deutschland. In England waren die Unternehmen bereit, über 300 Mark zu zahlen. Doch das Verhältnis von Rentabilitäts-Erwartung und Investition kippt langsam, seit sich die Gebote auf 100 Milliarden Mark zubewegen. Das ist gut so und wird dazu führen, dass das Ziel der oligopolistischen Marktaufteilung unter wenigen nicht durchzusetzen ist. Der Kunde wird sich darüber später freuen. Bald fällt in Mainz der Hammer.

ank

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