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Wirtschaft: UMTS-Auktionen: Mobilcom prescht mit Höchstgebot vor

Am Montag war endlich der von der Telekommunikationsbranche lange erwartete große Tag gekommen: In Mainz begann die Auktion der neuen UMTS-Mobilfunkfrequenzen. Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen traten sieben Unternehmen und Konsortien das Bietergefecht an.

Am Montag war endlich der von der Telekommunikationsbranche lange erwartete große Tag gekommen: In Mainz begann die Auktion der neuen UMTS-Mobilfunkfrequenzen. Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen traten sieben Unternehmen und Konsortien das Bietergefecht an. Wie lange das Spektakel dauern wird, welche Summen am Ende zusammenkommen, ist offen. Das Ergebnis des ersten Versteigerungstages: Die Bieter gehen die Auktion sehr bedächtig an. Am Ende der ersten von fünf Runden summierten sich die Gebote auf nur 2,28 Milliarden Mark.

Die mit Spannung erwartete erste Versteigerungsrunde war schnell beendet. 40 Minuten haben die Bieter Zeit, ein Gebot abzugeben. Doch bereits nach 34 Minuten und fünf Sekunden konnte Klaus-Dieter Scheurle die Ergebnisse bekannt geben. Der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, die die Lizenzen versteigert, wagte auch gleich erste Deutungen: "Man sieht, dass die Bieter vorsichtig starten wollen." Wenn sich diese Strategie so weiter entwickele, werde die Auktion wohl etwas länger dauern.

Scheurle offenbarte nur die Höchstgebote für jedes der zwölf zu ersteigernden Frequenzpakete. Diese Pakete sind identisch, so dass es nicht darauf ankommt, für welchen Block ein Unternehmen bietet. Die Telekomtochter T-Mobil (D1) bot für die Blöcke eins bis drei jeweils 100 Millionen Mark - das entspricht gerade einmal dem Mindestgebot. Auch die Gruppe 3G (Telefónica und Sonera) und E-Plus Hutchison gaben mit 100 Millionen Mark jeweils ein Höchstgebot für die Blöcke sieben und neun ab, Mannesmann (D2) bot immerhin 150 Millionen Mark für das Paket sechs. Einzig die Gebote von Mobilcom für die Pakete vier und fünf lagen mit je 501 Millionen Mark weit über den anderen Geboten. Einen Zuschlag bedeutet das noch lange nicht. Die Versteigerung ist erst beendet, wenn für keines der Pakete die Höchstgebote aus der vorangegangenen Runde mehr überboten werden. Für vier Blöcke wurden in Runde eins keine Gebote abgegeben.

"Das ist ein klares Signal von Mobilcom", kommentierte E-Plus-Mann Lennertz. Offenbar werde sich Mobilcom mit zwei Paketen zufrieden geben. Ob Mobilcom tatsächlich auch für eine dritte, aber mit weniger Einsatz geboten hat, lässt sich nicht erkennen. Geben zwei Parteien ein gleich hohes Gebot ab, siegt der, der schneller ist. Mobilcom bleibt auch in den kommenden Runden mit seinen Geboten an der Spitze. Schon in Runde zwei werden Gebote für alle Frequenzpakete abgegeben. Diesmal tritt auch Mannesmann mit drei Höchstgeboten in Erscheinung. "Wie erwartet", so Scheurle, werden offenbar von beiden D-Netzbetreibern drei Frequenzblöcke anvisiert. An den Trippelschritten, mit denen sich die Bieter voranbewegen, ändert sich nichts. Mit einem mageren Gebot von 110 Millionen Mark vertreibt 3G die Telekom von Position eins bei den Blöcken eins und zwei. Dafür bietet T-Mobil in Runde vier plötzlich für das Paket zehn 110 Millionen Mark. Viag Interkom ist mittlerweile auch mit drei Höchstgeboten vertreten, Debitel dagegen überhaupt noch nicht. Während in den Gängen der Regulierungsbehörde sich die Zuhörer weiter die Regeln erklären, sagt ein Sprecher von Viag Interkom: "Das wird jetzt schrecklich langweilig. Jetzt ist die Phase des taktischen Abklopfens, jeder versucht herauszufinden, in welche Richtung es geht."

In kleinen Schritten bewegen sich die Bieter vorwärts. Keiner der Bieter wagt eine Prognose, wie lange der Tanz um die Frequenzen dauern wird. Alle Unternehmen, die in Mainz bieten, wollen bis zum Schluss im Rennen bleiben, sagen sie, "aber nicht um jeden Preis". Am Rande der Versteigerung war auch zu hören, dass die Qualität des Kantinenessens in der Behörde keinen unerheblichen Einfluss auf die Länge der Auktion haben werde.

vis

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